Falscher Hitler sorgt bei Biker-Treffen für Aufregung! Polizist lacht und filmt statt einzugreifen
Augustusburg - Am Wochenende pilgerten wieder rund 1800 Biker zum 49. Biker-Wintertreffen auf Schloss Augustusburg. Auf Twitter kursiert nun ein Video von dem Motorradfahrer-Treffen, bei dem allerdings nicht die historischen Fahrzeuge im Mittelpunkt stehen.
Zu sehen ist die Zufahrt zum Parkplatz, direkt an der Burgmauer: Ein olivgrünes Motorrad mit Seitenwagen kommt auf den Parkplatz gefahren und parkt direkt neben einem Polizeiauto ein. Um das Fahrzeug herum versammeln sich zahlreiche Schaulustige und auch der Beamte am Steuer des Streifenwagens zückt sein Handy.
Doch was ist so besonders? In dem Seitenwagen sitzt ein Mann, der Adolf Hitler imitiert.
Zu dem Video wurde folgender Text gepostet: "#augustusburg #Sachsen da wo sich auch die @PolizeiSachsen daran erfreut, wenn "Adolf H." mit dem #Motorrad vorfährt. 🤷♂️" .
Es dauerte auch nicht lange, bis die Polizei darauf reagierte. In einer Stellungnahme des Social-Media-Teams unter dem Tweet heißt es:
"Das Verhalten des Kollegen ist nicht zu akzeptieren. Diesbezüglich wird eine eingehende Auswertung mit ihm erfolgen. Ein Einschreiten und Unterbinden in der Szenerie wäre einzig richtig gewesen."
Bei dem Treffen waren nicht nur 1800 Biker mit historischen und neuen Maschinen vor Ort, sondern auch rund 7500 Besucher.
Erst vor einer Woche sorgte ein Hitler-Double in München für Aufregung: Ein Österreicher wollte in einem Wirtshaus eine Rede halten. Er bekam Hausverbot. Die Polizei hat seine Personalien aufgenommen (TAG24 berichtete).
Update, 12.20 Uhr: Staatsschutz prüft strafrechtliche Relevanz
Die Chemnitzer Polizei teilt auf TAG24-Nachfrage zu dem Fall folgendes mit: "Hinsichtlich des Herren, der als Adolf Hitler verkleidet im Beiwagen Platz genommen hatte, prüft des Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei derzeit die strafrechtliche Relevanz seines Auftretens. Denkbar wäre der Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder auch eine Volksverhetzung", so Polizeisprecher Andrzej Rydzik.
Aufgrund der Komplexität des Sachverhalts könne noch keine grundlegende Einordnung gemacht werden. Bei derartigen Auftritten in Verkleidung als Adolf Hitler sei immer eine genaue Einzelfallprüfung nötig.
Weiter erklärt Rydzik: "Hinsichtlich des Kollegen, der im besagten Video ebenso zu sehen ist, wird es noch am heutigen Tag ein kritisches Gespräch mit der Leitung der Polizeidirektion Chemnitz geben. Zugleich werden bereits dienstrechtliche Konsequenzen geprüft. Denn die Szenerie in Augustusburg mit dem verkleideten Herren im Beiwagen des Wehrmachtmotorrades stellt durchaus eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. Wir hätten deshalb vom Kollegen erwartet, dass er dies ohne Wenn und Aber unterbunden hätte. Dahingehend gibt es keine zwei Meinungen."