Anwohnerin berichtet: So dramatisch war der Dachstuhlbrand in Chemnitz
Chemnitz - Von dicken Qualmwolken durchzogen, lag in den Straßen auf dem Sonnenberg am Sonntag ein beißender Geruch in der Luft. Am Morgen war in einer Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in der Uhlandstraße ein Brand ausgebrochen (TAG24 berichtete). Alle 25 Mieter mussten ihre Wohnungen verlassen und eine 39-Jährige mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden.
"Ich lag noch im Bett, als die Nachbarn klingelten", sagt Anwohnerin Clarissa Rehberg (32).
Zunächst habe sie die Nachricht nicht ernst genommen, doch dann spürte sie plötzlich Panik: "Ich habe mir meinen Hund geschnappt und bin raus." Vorerst konnte sie in eine Notunterkunft in der Lessingschule ausweichen. Ob und wann sie in ihre Wohnung zurückkehren kann, sei ungewiss: "Obwohl ich in der zweiten Etage wohne, rechne ich mit einem Wasserschaden."
Die Löscharbeiten des Brandes, der auch auf ein angrenzendes Haus in der Gießerstraße übergriff, dauerten bis in die frühen Abendstunden. Eingegangen war der Alarm um 9.24 Uhr. Insgesamt waren 95 Einsatzkräfte angerückt sowie 18 Feuerwehr- und vier Rettungswagen.
"Die Schwierigkeit bestand darin, dass sich das Feuer unter dem Dach auf einem nicht ausgebauten Spitzboden ausgebreitet hatte", sagt Einsatzleiter René Michehl (55).
Aufgrund einer teilweise eingestürzten Decke war ein Inneneingriff nicht möglich.
Die Brandursache sowie die Schadenshöhe sind bislang unklar. Die Mieter der Dachgeschosswohnung befanden sich am Sonntag selbst nicht vor Ort.
Titelfoto: Montage: Jan Härtel, Kristin Schmidt