"America Day" in Chemnitz: Zwischen Pizza, Basketball und Wirtschafts-Interessen
Chemnitz - So geht Gastfreundschaft: Für den Besuch des US-Generalkonsuls Kenichiro (Ken) Toko erhob das Chemnitzer Rathaus den heutigen Freitag kurzerhand zum "America Day".
Neben symbolischen Ehren sowie einer Runde Basketball und Pizza zum Mittag ging es auch um die konkrete Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Für den gebürtigen New Yorker, der mit Frau und vier Kindern seit 2020 in Leipzig lebt, ist es bereits der dritte Chemnitz-Besuch - allerdings der erste offizielle mit prallvollem Programm.
Bereits am Morgen trug er sich ins Goldene Buch der Stadt ein, weiter ging es zu Gesprächen mit Chemnitzer Unternehmern, mit Gymnasiasten und TU-Forschern.
Bevor Ken Toko am Nachmittag eine CVAG-Straßenbahn auf den Namen der US-Partnerstadt "Akron" taufte und später etwas Basketball mit den Niners spielte - "das war sein persönlicher Wunsch", so OB Sven Schulze (51, SPD) - gab's ein schnelles Mittagessen auf Bierbänken.
Flammkuchen mit Räuchertofu sowie Pizza mit getrockneten Tomaten, Oliven und Ruccola, dazu Sprudel aus der Plasteflasche.
Streetfood-Markt lockte mit Burgern, Pizzen, Softeis und Co.
Eigens für diesen Termin öffnete vorm Tietz für ein paar Stunden ein Streetfood-Markt mit Burger, Softeis und Co. "Die einzige Chance, heute was zu essen", räumt OB Schulze ein. "Es geht heute von 9 Uhr früh bis 10 Uhr abends."
Die Idee zum "America Day" kam ihm bereits beim ersten Gespräch mit Ken Toko im Herbst 2020, damals wegen Corona noch per Videokonferenz. "Unsere Zusammenarbeit hat eine noch viel längere Geschichte, das wissen die meisten nicht", erklärt der Generalkonsul. "Ab 1867 gab es sogar einen US-Botschafter in Chemnitz."
Für die USA zählen sächsische Unternehmen heute zu den wichtigsten Handelspartnern. Ken Toko: "Deutsche Firmen schaffen in Amerika Hunderttausende Jobs."
Dabei könne Chemnitz in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. "Es gibt hier viele Innovationen, zum Beispiel in grüne Technologien."
Aus diesem Grund brachte OB Schulze seinen Gast auch noch mit Forschern der TU Chemnitz zusammen: "Die USA wissen, dass sich in Chemnitz ein Schwerpunkt der Wasserstoffforschung befindet. Vielleicht kann der Austausch in Zukunft zu konkreten Projekten führen."
Titelfoto: Uwe Meinhold