Abriss? Was wird aus der "Parteisäge" in Chemnitz?

Chemnitz - Die ehemalige SED-Zentrale hinter dem Chemnitzer Karl-Marx-Kopf wirkt wie eine Sperre zwischen der City und dem Brühl. Ex-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (59, SPD) wollte 2017 das riesige Gebäude abreißen lassen. Sie sprach von einer "unüberwindbaren Barriere" zwischen Innenstadt und Brühl. Gerade mit Blick auf die Kulturhauptstadt 2025 stellt sich die Frage: Was ist aus den Abriss-Plänen geworden? TAG24 hat bei der Stadt nachgefragt.

Behördenzentrum (Parteisäge) in Chemnitz bildet eine Sperre zwischen Innenstadt und dem Brühl. Wird das Gebäude bald abgerissen?
Behördenzentrum (Parteisäge) in Chemnitz bildet eine Sperre zwischen Innenstadt und dem Brühl. Wird das Gebäude bald abgerissen?  © Petra Hornig

Laut Angaben der Stadt ist ein Abbruch des Behördenzentrums (Parteisäge) weder geplant, noch könnte man dies bis 2025 umsetzen.

"Zudem steht das Gebäude, ebenso wie die anderen, aus der DDR stammenden Gebäude in der näheren Umgebung, unter Denkmalschutz", so ein Stadtsprecher. Damit wäre ein Abriss ohnehin nicht so einfach möglich.

Vielmehr müsste man sich laut Stadt mit der Frage beschäftigen, "welche Durchgänge durch das Gebäude – in Abhängigkeit von den dahinter angedachten künftigen Nutzungen – richtig sind und wie sie attraktiv gestaltet werden können."

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Dazu befindet sich das Rathaus aktuell im Austausch mit den zuständigen Stellen im Freistaat.

Heißt im Klartext: Die "Parteisäge" wird der Stadt weiter erhalten bleiben. Die Abriss-Pläne von Barbara Ludwig sind endgültig vom Tisch!

Ex-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (59, SPD) wollte die ehemalige SED-Zentrale abreißen lassen.
Ex-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (59, SPD) wollte die ehemalige SED-Zentrale abreißen lassen.  © Uwe Meinhold

Chemnitzer Unternehmer Faßmann: "Die Parteisäge muss da bleiben!"

Unternehmer Lars Faßmann (43, parteilos) findet: Die Parteisäge gehört zu Chemnitz und muss erhalten bleiben.
Unternehmer Lars Faßmann (43, parteilos) findet: Die Parteisäge gehört zu Chemnitz und muss erhalten bleiben.  © Kristin Schmidt

Über diese Entscheidung ist der Chemnitzer Unternehmer und frühere OB-Kandidat Lars Faßmann (43, parteilos) froh: "Das Gebäude gehört einfach zu Chemnitz, das muss da bleiben!"

Trotzdem müsste laut Faßmann rund um die "Parteisäge" einiges passieren. "Vor dem Nischel sind die Treppen kaputt, die Fußwege an der Brückenstraße in schlechtem Zustand. Da muss unbedingt etwas gemacht werden", so der 43-Jährige.

Und auch allgemein sollte, so Faßmann, die Umgebung des Karl-Marx-Kopfes schöner werden. "Ich könnte mir zum Beispiel ein schönes Café hinter dem Nischel vorstellen."

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Auch Stadtrat und Bauunternehmer Dieter Füsslein (80, FDP) ist gegen einen Abriss der "Parteisäge". "Ein Abbruch ist natürlich kompletter Quatsch", so der FDP-Stadtrat.

FDP-Stadtrat Dieter Füsslein (80) bezeichnet die Abriss-Pläne als "Quatsch".
FDP-Stadtrat Dieter Füsslein (80) bezeichnet die Abriss-Pläne als "Quatsch".  © Sven Gleisberg
Die ehemalige SED-Zentrale befindet sich direkt hinter dem Karl-Marx-Kopf.
Die ehemalige SED-Zentrale befindet sich direkt hinter dem Karl-Marx-Kopf.  © Kristin Schmidt
In der "Parteisäge" steht die untere Ladenzeile leer – kein schöner Anblick, finden Faßmann und Füsslein.
In der "Parteisäge" steht die untere Ladenzeile leer – kein schöner Anblick, finden Faßmann und Füsslein.  © Uwe Meinhold

Wichtig wäre laut Füsslein vor allem, dass die leerstehende Ladenzeile in der unteren Etage wieder vermietet wird. Sein Vorschlag: Ein kreatives Ladengeschäft oder die Tourist-Information sollten einziehen.

Titelfoto: Petra Hornig

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