300 LED-Objekte erzählen in sächsischem Schlosspark eine sagenhafte Geschichte
Lichtenwalde - Mit märchenhaftem Lichterzauber soll der barocke Schlosspark Lichtenwalde (Mittelsachsen) in diesem Winter zur funkelnden Inszenierung werden: Mehr als 300 LED-Objekte entlang eines 1,5 Kilometer langen Rundweges beleuchten ab 25. November die Sage um den tollkühnen Ritter Harras.
Besucher folgen ihm auf der Suche nach seinem Pferd durch einen verwunschenen Wald und ein Unterwasserreich. Schloss-Chefin Patrizia Meyn (49) hatte die Idee eines leuchtenden Parks schon lange im Kopf:
"Einen Helden wie Ritter Harras sozusagen als Lichtgestalt zum Leben zu erwecken, ergänzt unsere Erlebnisausstellung Sterntaler rund um das Thema Märchen perfekt."
Anders als im illuminierten Pillnitzer Park soll in Lichtenwalde eine Geschichte anhand beleuchteter Figuren erzählt werden. Dafür beauftragte die Schlossherrin mit der österreichischen Firma MK-Illumination den weltweiten Marktführer für die Umsetzung des Lichterparks.
Patrizia Meyn verteidigt das Lichterfestival angesichts der Energiekrise: "Die Menschen brauchen nach den vergangenen zwei Jahren einen seelischen Energieschub. Darüber hinaus gibt das Event der Region auch einen wirtschaftlichen Impuls."
Der magische Lichterpark wird bis zum 8. Januar täglich 16 bis 20.30 Uhr geöffnet haben. Karten für den Park und die Erlebnisausstellung Sterntaler im Schloss kosten im Online-Vorverkauf 17 Euro, ermäßigt 16 Euro, Kinder 9 Euro, plus 10 Prozent Servicegebühr.
Tickets gibt's unter: die-sehenswerten-drei.de/lumagica
Harras, der kühne Springer
Die Harras-Sage geht auf Ritter Dietrich von Harras (um 1430-1499) zurück, der im 15. Jahrhundert Herr der Burg Lichtenwalde war und mit den Nachbarn vom Schellenberg in Streit geriet.
Die Überlieferung besagt, dass die Schellenberger dem Ritter im Wald auflauerten und ihn bis auf den Hausstein verfolgten.
Vom Felsen aus sah Harras seine Burg und gab seinem Pferd die Sporen, worauf es in den Abgrund sprang. Der Sage nach hat der Ritter den tollkühnen Sprung in die im Tal fließende Zschopau überlebt.
Der Abdruck des Hufeisens seines Pferdes soll noch heute an dem beliebten Aussichtspunkt im Felsen zu sehen sein. Die Sage inspirierte 1810 Theodor Körner zu seiner Ballade "Harras, der kühne Springer" und wurde sogar von den Brüdern Grimm in ihrem Sagenbuch aufgegriffen.
Titelfoto: PR/Schloss Lichtenwalde