Berlins Bürgermeister über zunehmenden Antisemitismus: "Müssen anders über Integration sprechen"
Berlin - Vor dem Hintergrund von Antisemitismus und Israelfeindlichkeit im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Demonstrationen hat Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) eine Debatte über Integration gefordert.
"Der Hass auf unseren Straßen, die Angriffe gegen jüdische Einrichtungen und der offene Antisemitismus zeigen ganz eindeutig, dass wir in Deutschland ein Problem haben", sagte Wegner der in Berlin erscheinenden Tagezeitung "B.Z." (Montag).
"Wenn Jugendliche sich von Extremisten instrumentalisieren lassen, obwohl sie hier aufgewachsen sind und oft einen deutschen Pass haben, läuft etwas gewaltig schief. Wir werden neu und anders über Integration sprechen müssen", sagte Wegner weiter.
"Jeder, der in Deutschland lebt, muss wissen, dass wir eine offene und vielfältige Gesellschaft sind", sagte Wegner.
"Hass, Antisemitismus und israelfeindliche Hetze haben hier keinen Platz. Diese Werte müssen wir besser ermitteln und notfalls mit dem Rechtsstaat konsequent durchsetzen."
Titelfoto: Paul Zinken/dpa, Soeren Stache/dpa