Züge aus DDR-Zeiten werden ausgemustert: "Gisela" hat in Berlin ausgedient
Berlin - "Gisela" verschwindet aus der Hauptstadt: Die letzten Züge aus DDR-Zeiten im Berliner S-Bahn- und U-Bahnverkehr werden nach und nach ausgemustert.
Dabei handelt es sich um die Baureihe (BR) 485 im S-Bahnnetz und um die sogenannten Gisela-Fahrzeuge auf den U-Bahnstrecken.
Von den rund 30 Jahre alten S-Bahnfahrzeugen sind im Moment noch 44 im Einsatz, teilten eine Sprecherin der Deutschen Bahn sowie ein Sprecher des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) auf Anfrage mit.
Die BR-485-Züge fahren beispielsweise auf den Strecken der Linien S46, S8 oder S85 und sollen von den neueren Baureihen 483, 484 und 481 in diesem und im kommenden Jahr ersetzt werden.
Nach VBB-Angaben verfügen die Fahrzeuge nicht über das Zugsicherungssystem ZBS, das voraussichtlich ab Ende 2023 auf allen Strecken des Berliner S-Bahnnetzes erforderlich wird.
Die BR 485 stammt aus DDR-Zeiten. Die noch im Einsatz stehenden Serienzüge wurden aber erst nach der Wende gebaut.
Auf den U-Bahnstrecken der Linien U1 bis U4 sind zurzeit noch 100 der sogenannten Gisela-Fahrzeuge im Einsatz. Gebaut wurden sie 1988/89. Seitdem waren 104 im Einsatz.
Nach derzeitiger Planung sollen die Fahrzeuge ab 2029 nach einer Lebensdauer von etwa 40 Jahren ausgemustert und durch eine neue Generation ersetzt werden.
Titelfoto: Gerald Matzka/dpa-Zentralbild/ZB