Weniger Diskriminierung hinter Gittern: Dieses Berliner Gefängnis ist jetzt divers!
Berlin - In den Berliner Justizvollzugsanstalten (JVA) soll niemand mehr diskriminiert werden. Deshalb hat ein Gefängnis erste Maßnahmen ergriffen und sämtliche sexuelle Identitäten anerkannt.
Wer in der Hauptstadt hinter Gitter sitzt, für den spielt das Geschlecht in Zukunft keine besondere Rolle mehr, wie die BZ informierte.
In der Vergangenheit hingen an den Haftraumtüren der JVA Tegel Hinweis-Schilder, wie: "Belegt/1 Mann". Zudem war die anstaltsinterne Arbeit ("Schlosser") notiert.
Dadurch hätten sich viele Transfrauen diskriminiert gefühlt. Laut Steffen Kahrels (35), Häftling und Redakteur der Gefängnis-Zeitschrift "Lichtblick", wären dadurch Sätze gefallen, wie: "Du bist ein Mann, das steht an deiner Tür."
Nun steht an den Zellentüren "belegt" oder "nicht belegt". Anstatt der anstaltsinternen Arbeit steht der jeweilige Betrieb "Schlosserei". Ob eine Frau oder ein Mann in der Zelle sitzt, ist nicht mehr von außen erkenntlich.
Insgesamt verbüßen knapp 670 Männer ihre Freiheitsstrafen in der JVA Tegel. Einige von ihnen sind in Sicherungsverwahrungen oder sitzen lebenslang hinter Gittern.
Titelfoto: Maurizio Gambarini/dpa