Weihnachtszauber gestartet: Aber Berliner Beleuchtung braucht Gaben
Berlin - In gut einem Monat füllt der Nikolaus geputzte Stiefel mit Schokolade. Um sich trotz des milden Novemberwetters auf die Vorweihnachtszeit einzustimmen, bieten zahlreiche Märkte in Berlin und Brandenburg Gelegenheit dazu. Doch die Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm könnte dunkel bleiben.
Bereits seit dem 28. Oktober können Besucher über die Winterwelt am Potsdamer Platz spazieren und sich auf der zwölf Meter hohen und 70 Meter langen Winterrutsche austoben. Die Rodelbahn bietet einen Blick auf das Brandenburger Tor.
Südlich erahnen Besucher den Kurfürstendamm, wo die Hundertausenden Lämpchen zur Weihnachtszeit aus bleiben könnten.
Mit einem Hilferuf wendet sich der Betreiber (AG City) der traditionellen Weihnachtsbeleuchtung am "Tauentzien" an die Bevölkerung und den Berliner Senat, um das Strahlen der 140.000 nachhaltigen Glühbirnen zu sichern.
"Bedauerlicherweise ist die Finanzierung für die Kosten der vollständigen und durchgehenden Weihnachtsbeleuchtung vom Rathenauplatz bis zum Wittenbergplatz zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesichert", heißt es in der Mitteilung der Crowdfunding-Kampagne des Organisators.
Ein dunkler "Tauentzien" zur Weihnachtszeit sei nicht nur für Berlinerinnen und Berliner undenkbar. Das funkelnde Lichtermeer lockt auf einer beispiellosen Länge von 4,2 Kilometern jährlich unzählige Touristen in die Hauptstadt.
AG City: Spende nach dem Motto "Jeder Euro hilft"
Boulevard-Beleuchtung kostet über eine halbe Million Euro!
Fast die Hälfte der benötigten 600.000 Euro für die weihnachtliche Beleuchtung würden noch fehlen.
Der Berliner Senat hat sich an dem Projekt über die Senatsverwaltung für Wirtschaft mit 100.000 Euro beteiligt.
Eigenen Angaben der AG City nach hätte der Senat einen weiteren Betrag in Höhe von 150.000 bis 200.000 Euro zugesagt, der jedoch noch ausstehe.
Diese Behauptung negierte die Regierung, hatte aber ein Ass im Ärmel. Die Behörde des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (51, CDU) könnte zumindest einen größeren Spendenbeitrag an Land ziehen. Weitere 125.000 Euro konnten somit in den Finanzierungs-Topf fließen.
Die Unterstützung der fünf namhaften Unternehmer sei dem Politiker nach jedoch letzt- und einmalig.
Dem Betreiber fehlt daher weiterhin Geld für die Lichtsaison auf dem Berliner Boulevard. Bei dem Crowdfunding, das 100.000 Euro als Ziel gesetzt hat, sind am Samstagnachmittag erst ein Prozent an Spenden eingegangen.
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa, Jens Kalaene/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (Bildmontage)