Nach Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten
Von Marion van der Kraats und Antje Kayser
Berlin/Magdeburg - Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Markt.
Das teilte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (63, SPD) mit.
Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
"Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen."
Laut Spranger kam der Rettungshubschrauber Christoph 100 am Standort Helios-Klinikum Berlin-Buch in der Nacht zum Einsatz und unterstützte die Magdeburger Rettungskräfte.
Die Berliner Feuerwehr habe auch Hilfe bei der Einsatznachsorge und der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. "Ich bin in Gedanken auch bei den vielen Verletzten, den Ersthelfenden und den Einsatzkräften vor Ort", so die Senatorin.
Hinterbliebene fühlt sich an Anschlag auf Breitscheidplatz erinnert
Die Attacke in Sachsen-Anhalt erfolgte fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin.
Der schreckliche Vorfall hat die Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen des Anschlags am Berliner Breitscheidplatz 2016 erschüttert. "Das ist 1:1 wie damals auf dem Breitscheidplatz", sagte Astrid Passin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie habe immer wieder Bilder und Ängste im Kopf.
Passin, deren Vater bei dem Anschlag starb, wies darauf hin, dass der Staat jetzt dafür sorgen müsse, dass die Hinterbliebenen sich aufgefangen fühlen. Die seit 2016 erarbeiteten Mechanismen der Betreuung könnten dabei helfen, sagte sie dem RND.
Erst am Donnerstag hatten Politiker und Angehörige in der Gedächtniskirche der Opfer gedacht.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa