Wegner kündigt an: Dann soll der Görli umzäunt werden

Berlin - Der von Schwarz-Rot angekündigte Zaun um den Görlitzer Park soll nach dem Willen von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) schon bald kommen.

Berlins Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) vergleicht den Görlitzer Park mit New Yorks Central Park.
Berlins Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) vergleicht den Görlitzer Park mit New Yorks Central Park.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

"Mein Ziel ist, dass der Zaun so schnell wie möglich aufgestellt wird und spätestens Anfang nächsten Jahres steht", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings seien einige organisatorische Vorarbeiten nötig: "Es muss eine Ausschreibung geben, es muss geprüft werden, ob die Mauer am Görlitzer Park für den Zaun abgerissen werden muss."

Mit dem Zaun soll es möglich sein, den Park vor dem Hintergrund von Drogenhandel und Kriminalität nachts zu verschließen. "Wir müssen die Situation jetzt beruhigen und sicherstellen, dass dort nachts keine Straf- und Gewalttaten stattfinden.

Die Meinung der Experten war eindeutig: Sie haben sich für einen Zaun ausgesprochen", sagte Wegner. "Wir sind auch nicht die erste Stadt, die einen Park umzäunt. Der Central Park in New York galt früher als der unsicherste Park der Welt, dann wurde er umzäunt und nachts abgeschlossen."

Berlin: Nicht zum ersten Mal: Kinder-Hasser streut Nägel in Sandkasten aus
Berlin Nicht zum ersten Mal: Kinder-Hasser streut Nägel in Sandkasten aus

Heute sei der Central Park nachts nicht mehr abgeschlossen - und zu einem der sichersten Parks geworden. "In Berlin haben wir gute Erfahrungen am Tempelhofer Feld gemacht: Auch der Zaun um das Tempelhofer Feld wird nachts geschlossen, dort gibt es keine Drogenkriminalität."

Nach Wegners Einschätzung soll der Zaun eine zeitlich befristete Lösung sein. "Wie lange man ihn braucht, hängt davon ab, wie sich die Lage im Görlitzer Park entwickelt", sagte er. "Wenn wir den Görlitzer Park nachts schließen, werden wir die Polizeikräfte, die jetzt im Park unterwegs sind, in den umliegenden Wohngebieten, etwa im Wrangelkiez, einsetzen", sagte Wegner. "Die Anwohner haben schon viel zu lange unter der Lage im Görlitzer Park, dem zunehmenden Drogenhandel und den Straftaten gelitten."

Berlins Bürgermeister Kai Wegner fordert ein Bündel an Maßnahmen

Die Debatte um den Görlitzer Park ist in den letzten Wochen neu entfacht.
Die Debatte um den Görlitzer Park ist in den letzten Wochen neu entfacht.  © Jörg Carstensen/dpa

Der Park werde sicher nicht um 17 oder 18 Uhr dicht sein. "Aber um 23 Uhr müssen die Zugänge geschlossen werden", betonte Wegner. "Wir werden noch mit der Polizei besprechen, was die besten Zeiten sind. In den Nachtstunden soll sich dort kein Mensch mehr aufhalten", so der Regierende Bürgermeister.

"Viele Berlinerinnen und Berliner gehen nachts sowieso nicht mehr in den Görlitzer Park, weil sie Angst haben." Die Senatsumweltverwaltung, die für Grünflächen in Berlin verantwortlich sei, werde mit dem Bezirk besprechen, wie sich der Zaun realisieren lasse.

Der Görlitzer Park stehe für falsch verstandene Toleranz und Ignoranz, sagte der CDU-Politiker. "Gegen die Zustände im Görlitzer Park hätte man viel früher einschreiten müssen." Nötig sei ein Bündel an Maßnahmen im Bereich der Prävention und Intervention, aber auch der Repression.

Berlin: Nächste Preis-Klatsche: 29-Euro-Ticket wird zum Teuro-Ticket!
Berlin Nächste Preis-Klatsche: 29-Euro-Ticket wird zum Teuro-Ticket!

"Wenn es nur eine einzige Lösung gebe, um diesen Park zu befrieden, dann hätten wir dies schon längst umgesetzt. Aber die eine Lösung gibt es leider nicht."

Sein Ziel sei, dass der Görlitzer Park wieder ein Park der Begegnungen werde. "Wir brauchen mehr Licht im Park und neue Sichtachsen. Die Hecken und Büsche müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden, sie dürfen nicht zwei Meter hoch sein, damit sie etwa nicht als Schutz für den Drogenhandel dienen", sagte Wegner. "Wir werden für mehr Polizeipräsenz sorgen, auch Videotechnik an den Eingängen halte ich für sinnvoll."

Titelfoto: Bildmontage: Bernd von Jutrczenka/dpa, Jörg Carstensen/dpa (Bil

Mehr zum Thema Berlin: