Mutter und Kind in Berlin gestorben: Hätte Horror-Unfall verhindert werden können?
Berlin - Nach dem schweren Verkehrsunfall mit einer getöteten Mutter und ihrem vierjährigen Sohn nahe dem Potsdamer Platz in Berlin untersucht die Polizei weiter den genauen Ablauf und ermittelt zu der Schuldfrage.
Ein 83-jähriger Autofahrer wich am Samstagmorgen nach Angaben der Polizei einem Stau auf der Leipziger Straße aus und fuhr auf dem Radweg weiter. Mutter und Kind überquerten die Straße von der anderen Seite kommend und wurden von dem Auto überfahren.
Die Mutter starb kurz darauf im Krankenhaus, das Kind nach einer Operation noch am selben Abend.
Der Freund und eine Schwester der Frau waren Zeugen des Unglücks. Alle vier stammen aus Belgien und waren als Touristen in Berlin.
Verkehrssenatorin Manja Schreiner (45, CDU) teilte am Montag mit: "Meine Gedanken sind jetzt vor allem bei den Angehörigen der beiden Toten – einer Mutter und ihrem Kind."
Die Senatsverwaltung werde sich "intensiv mit dem Geschehen befassen und direkt am Ort mit ihrer Unfallkommission prüfen, welche Konsequenzen für mehr Verkehrssicherheit hier gegebenenfalls zu ziehen sind".
Verkehrsinitiativen fordern Konsequenzen
Für Forderungen nach einem Eingriff in die Verkehrslenkung sei es noch zu früh, weil die Polizei noch ermittle. "Aus unserer Sicht ist es nicht der richtige Moment, dem vorzugreifen."
Der Unfallfahrer war noch mit einem anderen Auto zusammen gestoßen, ein weiterer Mensch wurde schwer verletzt. Der Führerschein des 83-Jährigen wurde eingezogen, das Unfallfahrzeug sichergestellt.
Verkehrsinitiativen forderten nach dem Unfall, dass geltende Tempolimit 30 an der dortigen Stelle beizubehalten statt wieder wie geplant Tempo 50 einzuführen.
Allerdings haben die Ermittlungen zum Ablauf des Unfalls erst begonnen und auch die Fragen nach dem verbotenen Fahren über den Radweg und dem Tempo des Fahrers sind noch offen.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa