Auf der Flucht von der Polizei erschossen: Messer-Mann stirbt nach Not-OP

Berlin - Tödlicher Streit: Ein Mann ist am Samstagnachmittag in Berlin-Charlottenburg erstochen worden - Polizisten haben den mutmaßlichen Angreifer auf der Flucht erschossen.

Der tödlich verwundete 29-Jährige ist auf dem Bahnsteig am Sophie-Charlotte-Platz zusammengebrochen.
Der tödlich verwundete 29-Jährige ist auf dem Bahnsteig am Sophie-Charlotte-Platz zusammengebrochen.  © Morris Pudwell

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde der 43-Jährige am Sonntagmorgen gegen 6.30 Uhr für tot erklärt. Zuvor konnte er noch von den Rettungskräften reanimiert werden und wurde anschließend im Virchow-Klinikum notoperiert.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sollen der 43 Jahre alte Mann und ein 29-Jähriger am Samstag gegen 16.15 Uhr am U-Bahnhof Kaiserdamm in einen Zug der U12 in Richtung Warschauer Straße eingestiegen sein.

In der Folge soll aus bislang ungeklärten Gründen innerhalb von Sekunden ein Streit zwischen den beiden Männern entbrannt sein, in dessen Verlauf der ältere dreimal mit einem Küchenmesser auf den jüngeren eingestochen habe.

Berlin: Umbau abgeschlossen: Ilsestraße in Neukölln ist jetzt eine Fahrradstraße
Berlin Umbau abgeschlossen: Ilsestraße in Neukölln ist jetzt eine Fahrradstraße

Wie die Obduktion ergab, traf einer der Stiche das 29 Jahre alte Opfer im Bereich des Brustbeins, wodurch eine Herzkammer verletzt wurde. Der tödlich verwundete Mann konnte den Zug am Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz zwar noch aus eigener Kraft verlassen, brach dann jedoch auf dem Bahnsteig zusammen.

Andere Fahrgäste sollen dem Opfer sofort zu Hilfe gekommen sein und auch hinzugerufene Rettungskräfte versuchten, den Mann noch zu reanimieren. Er erlag jedoch vor Ort seinen schweren Verletzungen.

Der Angreifer wurde auf der Flucht von der Polizei niedergeschossen.
Der Angreifer wurde auf der Flucht von der Polizei niedergeschossen.  © Morris Pudwell

Mutmaßlicher Täter bedroht Polizisten, dann fallen Schüsse

Der mutmaßliche Täter konnte von Rettungskräften zunächst reanimiert werden. Wenig später starb er im Krankenhaus.
Der mutmaßliche Täter konnte von Rettungskräften zunächst reanimiert werden. Wenig später starb er im Krankenhaus.  © Morris Pudwell

Der Angreifer konnte zunächst zu Fuß in die Schloßstraße flüchten, wurde aber von zwei Polizeibeamten kurz hinter der Einmündung zur Knobelsdorffstraße gestellt.

Dort sei er mit gezücktem Messer auf die Einsatzkräfte zugegangen, sodass ein Beamter seine Waffe zog und die letztendlich tödlichen Schüsse auf den Tatverdächtigen abgab, wie Staatsanwaltschaft und Polizei weiter mitteilten.

Der 43-Jährige wurde demnach von mindestens drei Salven in Oberschenkel, Rumpf und Hals getroffen. Gegen den Schützen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags eingeleitet - eine übliche Vorgehensweise in Fällen mit tödlichen Schussabgaben.

Berlin: A100-Brücken-Chaos: Schlechte Nachrichten für Ringbahn-Fahrer
Berlin A100-Brücken-Chaos: Schlechte Nachrichten für Ringbahn-Fahrer

Die verstorbenen Männer sollen polizei- und justizbekannt gewesen und "mehrfach mit Körperverletzungsdelikten, Widerständen gegen und tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz in Erscheinung getreten" sein, hieß es.

Da viele Menschen den Vorfall mitbekamen, wurde eine Notfallbetreuung eingerichtet. Der U-Bahnverkehr der Linie U12 musste zwischen den Stationen Theodor-Heuss-Platz und Deutsche Oper für mehrere Stunden unterbrochen werden.

Erstmeldung am 12. April um 18.03 Uhr, zuletzt aktualisiert am 13. April um 11.58 Uhr.

Titelfoto: Morris Pudwell

Mehr zum Thema Berlin: