Ex-Hertha-Keeper kehrt als Trainer beim BFC Dynamo zurück: Er sorgte als Aktiver für ein Kuriosum!
Berlin - Er ist ein Wandervogel, der in seiner aktiven Karriere gleich zweimal bei Hertha BSC landete. Als Torwart-Trainer heuert Marco Sejna (50) jetzt auch zum zweiten Mal beim BFC Dynamo an.
Weil der 50-jährige Ex-Keeper beim FC Viktoria 1889 Berlin keinen neuen Vertrag als Coach der Torhüter-Gruppe bekam, sicherte sich der amtierende Meister der Regionalliga Nordost seine Dienste. Das teilte der Klub am Montagmittag mit.
Damit kehrt Sejna, diesmal zum Team von Neu-Trainer Heiner Backhaus (40) gehören wird, an alte Wirkungsstätte zurück. Von Januar 2013 bis Ende Juni 2016 betreute er beim DDR-Rekordmeister schon einmal die Schlussmänner.
Der Kontakt zu Weinrot-Weiß war seitdem nie mehr abgerissen. Auch deswegen war schon vor der öffentlichen Bekanntgabe über eine erneute Zusammenarbeit mit dem BFC spekuliert worden.
In der Liga trifft der neue Mann dann auch auf seine eigene Vergangenheit. Er kickte als Aktiver nämlich unter anderem für Tennis Borussia Berlin und die Hertha, wobei er für die erste Mannschaft ebenso wie für die Zweitvertretung auflief.
Den Fans des Bundesliga-Klubs dürfte der Name Sejna vor allem wegen einer Erstliga-Partie gegen den TSV 1860 München in Erinnerung geblieben sein.
BFC Dynamo holt Marco Sejna als Torwart-Trainer zurück
Marco Sejna bescherte Hertha BSC eine kuriose Situation
Wir schreiben den 5. Dezember 2010, als der damals 38-jährige Keeper auswärts gegen die Löwen im BSC-Kasten stand.
In der 80. Minute wollte er einen langen Ball außerhalb des Strafraums clever abschirmen und ins Toraus rollen lassen. Diesen Plan machte jedoch ein 1860-Angreifer zunichte, indem er die Kugel stibitzte und noch im Feld hielt.
Trotz aller Erfahrung wusste sich der Schlussmann nicht anders zu helfen, als mit der Hand nach der Pille zu greifen. So verhinderte er zwar einen schnellen Abschluss aufs leere Gehäuse, handelte sich aber einen Platzverweis ein.
Weil die Hertha schon alle Wechsel vollzogen hatte, war man nicht nur einer weniger, sondern musste zusätzlich einen Feldspieler zwischen die Pfosten stellen. Minutenlang waren sich Mannschaft und der damalige Trainer Markus Babbel (49) nicht einig, wer sich reinstellen sollte - kuriose Szenen in München!
Obwohl sich der tschechische Abwehrrecke Roman Hubnik (38) bereit erklärte, wurde am Ende Fabian Lustenberger (34) als Ersatz bestimmt. Der heute 34-Jährige konnte im zarten Alter von 22 Jahren sogar noch einige brenzlige Situationen entschärfen, sodass die 0:1-Pleite immerhin nicht höher ausfiel.
Da Sejna jetzt wirklich zum BFC zurückkehrt, kann man im Sportforum nur hoffen, dass sich seine Schützlinge nicht alles bei ihm abschauen - die riskanten Ausflüge müssen ja nicht unbedingt sein...
Erstmeldung, 4. Juli, 10.44 Uhr, Text aktualisiert: 4. Juli, 12.59 Uhr
Titelfoto: DPA