Aufschwung beim BFC Dynamo - ohne Trainer! Wird jetzt der Co zum neuen Chef?

Berlin - Mehr als drei Wochen ist der Blitz-Abgang von Andreas Heraf (57) beim BFC Dynamo her. Seitdem verfügt der Regionalligist über keinen nominellen Cheftrainer. Eine Beförderung des bisherigen Co-Trainers steht im Raum.

Nils Weiler (25, l.) hat seit drei Wochen beim BFC Dynamo das Kommando an der Seitenlinie. Auf dem Trainerstuhl: Torwart-Keeper Udo Gans (51).  © IMAGO / Andre Gschweng

Beim BFC ist wieder da: Dank des 3:1-Auswärtssieges beim VFC Plauen sind die Dynamos wieder voll auf Kurs. Und mit jedem Sieg wird die Entscheidung über den neuen Chef schwieriger!

Denn die Stimmungslage in Berlin-Hohenschönhausen hat sich gedreht, seitdem Nils Weiler (25) das Sagen hat. Unter dem Co-Trainer sind die Dynamos auf Platz vier der Regionalliga Nordost geklettert.

Für Außenstehende ist die 25-jährige Interimslösung ein No-Name, doch im BFC-Anhang genießt der Jungspund großen Rückhalt. Auch, weil Weiler dem BFC trotz Turbulenzen stets die Treue hielt.

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Und lieferte! Sieben Punkte aus drei Liga-Spielen seit dem Heraf-Rückzug. Weiler hat beim BFC neues Feuer entfacht. Deshalb geistert seit Tagen durch das Sportforum folgendes Gedankenspiel: Wird die Interims- zur Dauerlösung?

Nicht nur aus dem Anhang werden die Stimmen lauter, den Co zum Chef zu befördern. Auch für einen neuen Externen wird es mit jedem Sieg schwerer, das Zepter des in der Mannschaft überaus beliebten Weilers zu übernehmen.

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Nils Weiler findet in der Mannschaft und bei den Fans großen Anklang

Andreas Heraf (57) nahm nach gut zwei Monaten als BFC-Trainer Anfang September seinen Hut.  © Picture Point / Roger Petzsche

Für Weiler spricht außerdem: Er ist seit über zwei Jahren im Klub, hat nicht nur drei Cheftrainer (Backhaus, Kunert, Heraf) überlebt, sondern auch von allen dreien gelernt. Was steht also einer Ernennung als Cheftrainer im Wege?

Vor allem die Lizenzfrage. Der NOFV fordert für die Regionalliga Nordost einen Übungsleiter mit mindestens der A-Lizenz.

Weiler ist im Besitz der B-Stufe, kann nur für einen begrenzten Zeitraum maximal drei Monaten (NOFV-Durchführungsbestimmungen Paragraf 4, Punkt 6 unter Absatz A) offiziell den Vorturner geben.

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Mit dieser Problematik bekam in der Vorsaison BFC-Konkurrent VSG Altglienicke Probleme. Nach der Entlassung von Urgestein Karsten Heine (69) setzte die VSG lange alles auf B-Lizenz-Trainer Murat Salar (47). Das Ende vom Lied - Altglienicke musste in Isyan Demir (43) einen weiteren Trainer mit der nötigen Qualifikation nach verpflichten.

Aber vielleicht wäre beim BFC ja ein ähnliches Modell möglich, zumal nach dem Heraf-Abschied so oder so eine Verstärkung fürs ausgedünnte Trainerteam her müsste.

Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Lokomotive Leipzig 9 18:5 23
2 FC Carl Zeiss Jena 9 25:13 19
3 Hallescher FC 9 14:6 16
4 BFC Dynamo 9 14:7 15
5 Greifswalder FC 9 14:10 15
6 Hertha BSC II 9 13:16 15
7 Hertha 03 Zehlendorf 9 16:13 14
8 VSG Altglienicke 9 11:9 12
9 BSG Chemie Leipzig 9 9:12 12
10 ZFC Meuselwitz 9 10:16 12
11 FC Viktoria 1889 Berlin 8 11:10 11
12 FC Rot-Weiß Erfurt 8 14:16 10
13 SV Babelsberg 03 8 10:11 9
14 FSV Zwickau 8 11:19 9
15 FC Eilenburg 9 10:15 7
16 FSV 63 Luckenwalde 9 6:14 7
17 Chemnitzer FC 9 3:7 6
18 VFC Plauen 9 11:21 5

Der Meister 2025 geht am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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