Shitstorm nach Corona-Eklat bei Wonder Waffel: "Ihr habt doch echt einen an der Waffel"

Berlin - Eigentlich sind sie bekannt und beliebt für Waffeln, Eis und sonstige süße Leckereien, und natürlich darf auch guter Kaffee nicht zu kurz kommen, doch mit einer neuen Werbekampagne hat sich Wonder Waffel ein echtes Eigentor geschossen.

Das Berliner Unternehmen Wonder Waffel ist bekannt für seine süßen Leckereien, wie beispielsweise den ersten Obst-Döner. (Archivfoto)
Das Berliner Unternehmen Wonder Waffel ist bekannt für seine süßen Leckereien, wie beispielsweise den ersten Obst-Döner. (Archivfoto)  © Stephanie Pilick dpa/lbn

Das erfolgreiche Berliner Unternehmen betreibt mittlerweile mehr als 40 Filialen in Deutschland, fünf in der Schweiz und sogar schon zwei in den USA.

Auf der Startseite des Internetauftritts wird in einer virtuellen Hall of Fame mit bekannten Besuchern wie Bushido (43), Jérôme Boateng (33) und sogar dem internationalen Popstar John Legend (42) geworben.

Doch nun hat Wonder Waffel sich einen dicken Fauxpas geleistet: Mitten in der Corona-Pandemie wurde in einer Anzeige bei Instagram mit "Gratis Kaffee für Ungeimpfte" geworben.

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Damit hat die Waffel-Company sich den Unmut der User zugezogen und musste einen wahren Shitstorm über sich ergehen lassen.

Zwar wird in der Anzeige in einer Fußnote auch Geimpften und Genesenen der Coffee to go in Aussicht gestellt, doch das hielt die Follower nicht davon ab, jede Menge Hasstiraden loszutreten und negative Bewertungen und Rezensionen zu verfassen.

Das Unternehmen beugte sich schließlich dem öffentlichen Druck und löschte die Werbung wieder. Stattdessen wurde am Mittwochmorgen ein neuer Beitrag veröffentlicht, der zur Klärung des Vorfalls betragen sollte.

Wonder Waffel löscht zweifelhafte Werbeanzeige nach Shitstorm bei Instagram

Mit dieser Werbekampagne hat Wonder Waffel einen Shitstorm bei Instagram losgetreten - die Anzeige wurde mittlerweile wieder gelöscht.
Mit dieser Werbekampagne hat Wonder Waffel einen Shitstorm bei Instagram losgetreten - die Anzeige wurde mittlerweile wieder gelöscht.  © Screenshot/Instagram/wonder_waffel (Bildmontage)

"Jeder darf und muss sagen können, was er möchte in unserem wunderschönen Land [...] Verständnis und Liebe sollten mehr denn je im Vordergrund stehen", hieß es zu Beginn des Statements.

Man habe sich für die Löschung entschieden, "damit sich Menschen und Freunde nicht untereinander streiten und diskutieren, dafür sind wir die falsche Plattform".

Zudem wurden laut Wonder Waffel unnötige Bewertungen und Rezensionen abgegeben. Diese seien "leider komplett inhaltslos und haben nichts mit einer Besuchererfahrung zu tun, sondern sollen einfach nur Schaden zufügen".

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Das Angebot für den Gratis-Kaffee im Dezember, egal ob geimpft, genesen oder ungeimpft, wurde jedoch aufrechterhalten. "Keiner wird ausgegrenzt und die Hygienevorschriften werden beachtet und eingehalten", versicherte die Firma. Die Kommentarfunktion wurde dabei vorsorglich schon einmal abgeschaltet.

Doch das hielt die User nicht davon ab, ihrem Unmut weiter Luft zu machen. Und da unter dem aktuellen Beitrag kein Feedback möglich war, wichen sie kurzerhand auf einen älteren aus.

Wonder Waffel gibt Statement zu "Ungeimpft"-Kampagne ab

Shitstorm der Instagram-User gegen Wonder Waffel geht weiter: "Nix begriffen"

Eigentlich sorgt Wonder Waffel mit süßen Kunstwerken für Schlagzeilen, doch nach der fehlgeleiteten Marketingstrategie lassen die User kein gutes Haar an der Waffel-Kette. (Archivfoto)
Eigentlich sorgt Wonder Waffel mit süßen Kunstwerken für Schlagzeilen, doch nach der fehlgeleiteten Marketingstrategie lassen die User kein gutes Haar an der Waffel-Kette. (Archivfoto)  © Stephanie Pilick dpa/lbn

"Beitrag löschen, wenn absolut berechtigt Kritik kommt, das ist typisch. So weiß man, wo ihr steht, ein Schlag ins Gesicht für alle Ärzte und Pflegekräfte", beschwerte sich eine Altenpflegerin.

"Beiträgt gelöscht und nix begriffen. Neuer Beitrag geteilt und Kommentare abgeschaltet. Ihr denkt auch so nach dem Motto 'Liebe gegen Viren' oder!?", fragte ein User spöttisch.

"Ihr habt doch echt einen an der Waffel🤦🏻‍♀️", betrieb eine andere Followerin ein passendes Wortspiel.

Eine weitere Userin rechnete in einem ausführlichen Kommentar mit der Waffel-Kette ab: "Es geht bei solchen Beiträgen nicht um Toleranz u. ä.... es geht darum, dass Ihr eine derart aufgeheizte Situation der Spaltung mit voller Absicht noch weiter anheizt. Ist doch schön, dass Ihr jetzt bei Telegram in den ganzen Schwurbler- und rechtsgesinnten Gruppen als Märtyrer und tolles Unternehmen gefeiert werdet, das sich gegen 'die böse Tyrannei' stellt. Diesen Ruf kann man sich leicht erarbeiten. Dass man dafür einen jahrelang erworbenen guten Ruf mit einem Posting zerstört - egal! Glückwunsch zu dieser hirnrissigen Marketingstrategie. Wenn das Eure neue Klientel ist, mit denen kommt ihr nicht weit." (Rechtschreibung übernommen)

Es heißt zwar "jede Werbung ist gute Werbung", aber in diesem Fall ist wohl eher ein anderes Sprichwort angebracht: "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen." Ob diese fehlgeleitete Marketingstrategie dem Unternehmen tatsächlich nachhaltig schaden wird, bleibt abzuwarten.

Titelfoto: Stephanie Pilick dpa/lbn, Screenshot/Instagram/wonder_waffel (Bildmontage)

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