Senat: Messerangriff an Grundschule war nicht zu verhindern - Mutmaßlicher Täter soll in Psychiatrie

Berlin - Der Messerangriff auf zwei Schülerinnen einer Grundschule in Berlin-Neukölln war aus Sicht des Senats ein "absoluter Einzelfall und eine Tragödie".

Kriminaltechniker stehen in der Nähe der Schule in Berlin-Neukölln, wo zwei Schulmädchen niedergestochen wurden.
Kriminaltechniker stehen in der Nähe der Schule in Berlin-Neukölln, wo zwei Schulmädchen niedergestochen wurden.  © Christophe Gateau/dpa

Den Angriff hätte man nach aktuellem Wissensstand nicht verhindern können, sagte eine Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung am Donnerstag.

Der Schutz vor Angriffen, so gut man ihn überhaupt gewährleisten könne, sei an Berliner Schulen sehr gut vorhanden. Der Fall vom Mittwoch sei aber nach derzeitigem Stand nicht zu verhindern gewesen.

Das Personal an Berliner Schulen sei für Notfälle dieser Art geschult. "Ein Restrisiko wird man niemals ausschließen können", so die Sprecherin.

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Weitere Schülerinnen und Schüler seien Augenzeugen der Tat gewesen, sagte die Sprecherin. Der Angriff habe in der Nachmittagsbetreuung stattgefunden, während die Kinder auf dem Schulhof gespielt hätten. Nun sei die Schule am Donnerstag und Freitag als "Begegnungsstätte" geöffnet. Es herrsche aber keine Schulpflicht. Interventionsteams aus Psychologen, Therapeuten und Seelsorgern seien im Einsatz.

Keine U-Haft im Gefängnis

Am Mittwochnachmittag hatte ein Mann um kurz nach 15 Uhr auf dem Schulhof an der Mainzer Straße mit einem Messer auf die beiden Schülerinnen im Alter von sieben und acht Jahren eingestochen. Beide Mädchen wurden schwer verletzt. Bei einem bestand auch zunächst Lebensgefahr.

Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter, einen 38-jährigen Mann, nahe dem Tatort festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft beantragt die Unterbringung des mutmaßlichen Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus statt einer Untersuchungshaft in einem Gefängnis. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag der dpa.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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