Raus aus dem Niedriglohn: So viel soll eine Reinigungskraft zukünftig in Berlin verdienen

Berlin - Wer in Berlin als Reinigungskraft arbeitet, hat bisher nur den Mindestlohn erhalten. Zukünftig soll der Stundenlohn steigen.

Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Berlin fordert einen höheren Stundenlohn.
Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Berlin fordert einen höheren Stundenlohn.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Rund 36.800 Reinigungskräfte arbeiten in der Hauptstadt. Diese sorgen dafür, dass Schulen, Arztpraxen oder Büros sauber bleiben. Doch die Stundenlöhne konnten sich bisher eher weniger sehen lassen.

Nun fordert die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Berlin einen höheren Stundenlohn. Drei Euro mehr soll es geben. Somit würde ein Reinigungsmitarbeiter 16,50 Euro pro Stunde verdienen.

"Das ist der Lohn, den die meisten Reinigungskräfte in der Bundeshauptstadt verdienen. Und das muss das neue Lohn-Limit für die harte Arbeit sein, die die Beschäftigten in der Gebäudereinigung leisten", sagte Thomas Henschel, Vorsitzender der IG Bau, in einer Pressemitteilung.

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Mit einem Stundenlohn von 16,50 Euro käme ein Mitarbeiter bei 40 Stunden pro Woche auf rund 2.790 Euro brutto am Ende des Monats. "Die meisten haben allerdings nur einen Teilzeitjob. Sie sind an den Tagesrandzeiten – frühmorgens und spätabends – im Einsatz", ergänzte Henschel.

Somit sei es ein echter "Knochenjob". Der Beruf sei nicht nur körperlich anstrengend. Es fordere auch viel von den Arbeitskräften, denn sie müssen stetig unter Zeitdruck arbeiten und sind mit belastenden Situationen konfrontiert. Beispielsweise das Saubermachen von Schultoiletten oder Kranken- und Pflegezimmern.

Mehr Monatsgehalt auch für Azubis der Gebäudereinigung

Mit der Erhöhung würde das Einstiegsgehalt im ersten Ausbildungsjahr bei 1050 Euro liegen.
Mit der Erhöhung würde das Einstiegsgehalt im ersten Ausbildungsjahr bei 1050 Euro liegen.  © IG BAU/Florian Göricke

"Es wird daher höchste Zeit, in der Gebäudereinigung anständige Löhne zu zahlen. Die Zeiten, in denen sich eine Gebäudereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei", so Henschel weiter.

Zudem machte er darauf aufmerksam, dass viele Beschäftigte keinen Cent an Inflationsausgleichsprämie erhalten haben. Besonders aus diesem Grund sei ein "ordentlicher Nachholbedarf beim Lohn" nötig.

Auch Azubis sollen davon profitieren. Die IG Bau fordert hier rund 150 Euro mehr im Monat. Damit würde das Einstiegsgehalt im ersten Ausbildungsjahr bei 1050 Euro liegen. Im dritten und letzten Jahr würden die Azubis sogar circa 1500 Euro erhalten.

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Kommende Woche geht der IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks in die nächste Beratungsrunde.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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