Radfahrer rast in Berlin durch 30er-Zone und tappt in Blitzerfalle
Berlin - Warum hatte er es denn so eilig? In Berlin-Wannsee war ein Radfahrer so schnell unterwegs, dass er in einer 30er-Zone geblitzt wurde.

Wie die Berliner Polizei auf der Plattform Threads mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am Mittwoch auf der Königsstraße in Richtung Potsdam.
Dort herrscht eigentlich Tempo 30, doch nicht alle Verkehrsteilnehmer halten sich daran. In der Vergangenheit wurden deshalb schon öfter Geschwindigkeitskontrollen an dieser Stelle durchgeführt.
Der rasende Radler war den Angaben zufolge mit satten 49 km/h statt der erlaubten 30 km/h unterwegs! In eine Blitzerfalle tappen also keineswegs nur Autofahrer, wie sich hier zeigte.
Das so entstandene Erinnerungsfoto zeigt einen fit wirkenden Mann mit Helm und in Radsportkluft auf einem Rennrad.
Ein Nummernschild gibt es allerdings nicht und so dürfte es für die Polizei schwierig werden, den Bußgeldbescheid über 70 Euro auch an den richtigen Adressaten zu übermitteln.
Zahlen müsste der Mann aber rechtlich gesehen. Denn laut ADAC gilt eine Tempo-30-Zone auch für Radfahrer. Auch auf Fahrradstraßen dürfen Verkehrsteilnehmer jeder Art nicht schneller als 30 km/h fahren.
Tempolimit: Gelten für Radler dieselben Regeln wie für Autofahrer?

Kurios: Die innerorts zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt wiederum allein für Kraftfahrzeuge.
Heißt: Ist in einer Ortschaft kein bestimmtes Tempolimit ausgewiesen und befindet sich ein Fahrradfahrer dabei auf einem vom Fußverkehr getrennten Radweg, gibt es für ihn theoretisch keine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Die einzige Voraussetzung sei, so der ADAC, dass das Fahrrad "stets beherrscht wird". Zugleich setzen aber auch Physik und die menschliche Physis dem Geschwindigkeitsrausch eines jeden Radfahrers natürliche Grenzen.
Die Berliner Polizei hatte auf Threads übrigens eine eigene Theorie zu der Frage, warum der Mann in Wannsee am Mittwoch so schnell unterwegs war:
"Hallo Radfahrer, wenn du den Nachweis deiner 49 km/h gestern auf einer Straße Richtung Potsdam für die Bewerbung bei der Tour de France brauchst, dann melde dich. Es wird dich dann allerdings etwa 70 € kosten."
Titelfoto: Polizei Berlin, Jörg Carstensen/dpa (Bildmontage)