Pro-Palästina-Mob beschimpft Starbucks-Kunden: Ist das der Grund?
Berlin - Nach Polizeiangaben gingen am Samstag in Berlin rund 9000 Menschen auf die Straße. Bei der propalästinensischen Kundgebung sprach die Polizei von einem weitestgehend friedlichen Verlauf. Ein Zwischenfall gab es am Abend aber doch.
Als die Demo in Mitte an einem Starbucks vorbeizog, machten einige Teilnehmer der Demonstration Halt. Lautstark wurden die Kunden mit "shame on you" (zu Deutsch: "Schande über euch"
) empfangen, wie ein Video auf Twitter-Nachfolger X zeigt.
Auch gegen die Scheiben sollen gespuckt worden sein. "Die Stimmung war insgesamt aggressiv und aufgeheizt. Im Hintergrund haben mehrere Dutzend Menschen Sprechchöre wie 'Starbucks unterstützt den Genozid' o.ä. skandiert", berichtet der X-User, der auch das Video aufgenommen hat.
Demnach haben mehrere Teilnehmer versucht den Laden zu stürmen, wurden aber von Ordnern aufgehalten bzw. überzeugt dies zu unterlassen.
Im Netz ist die Empörung entsprechend groß, aber auch die Verwunderung: Warum ausgerechnet Starbucks? Als Kritik an den Kapitalismus können die empörten Rufe gegen die Kunden aber wohl eher nicht zu verstehen sein. Vielmehr weisen die User in den Kommentaren auf einen anderen Punkt hin: Starbucks-Gründer Howard Schultz ist Jude!
Demonstranten brüllen die Kunden mit "shame on you" an
Es könnte allerdings auch ein Internettrend die Wut der Teilnehmer angestachelt haben, wie die Berliner Zeitung berichtet. Denn nur wenige Tage nach der grauenvollen Terror-Attacke der Hamas hatte die Gewerkschaft Starbucks Workers United sich mit Palästina solidarisiert.
Das Millionen-Unternehmen distanzierte sich von dem Post auf X und klagte gar gegen die Gewerkschaft. Sie sollen den Namen Starbucks, sowie das Logo nicht mehr verwenden.
Im Netz brachte das dem Unternehmen gerade bei den Pro-Palästina-Anhängern viel Kritik ein. Der Hashtag #boycotstarbucks geistert schon länger durch die sozialen Medien - besonders auf TikTok. In Berlin fand er sich nun auf den Straßen der Hauptstadt wieder.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa, X/bukki