Zoff beim CSD? Kai Wegner cancelt Rede: "Lasse mich nicht unter Druck setzen!"

Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) hält diesmal nicht die Eröffnungsrede beim Christopher Street Day (CSD). Mit den Organisatoren ist er sich nicht einig geworden.

Kai Wegner (51, CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, will sich in diesem Jahr beim CSD zurücknehmen.
Kai Wegner (51, CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, will sich in diesem Jahr beim CSD zurücknehmen.  © Fabian Sommer/dpa

Er nehme aber an der CSD-Parade teil, sagte Senatssprecherin Christine Richter.

Dazu erwarten die Organisatoren am 27. Juli rund 500.000 Menschen. Der Berliner CSD gilt als eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ) Community in Europa.

Wegner hatte den CSD im vergangenen Jahr eröffnet und dabei in Aussicht gestellt, sich für eine Bundesratsinitiative für die Aufnahme von queeren Menschen in Artikel drei des Grundgesetzes starkzumachen.

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Die CSD-Verantwortlichen hatten ihn zuletzt mehrfach aufgefordert, Wort zu halten und unter anderem auch verlangt, Maßnahmen gegen Hasskriminalität weiterzuentwickeln und die Finanzierung dafür zu sichern.

Noch am Donnerstagnachmittag gab es ein Treffen zwischen Wegner und Vertretern der CSD-Organisatoren. Die Gespräche seien konstruktiv gewesen, sagte die Senatssprecherin.

Rund 50.000 Menschen erwarten die Organisatoren bei der diesjährigen Pride Parade.
Rund 50.000 Menschen erwarten die Organisatoren bei der diesjährigen Pride Parade.  © Fabian Sommer/dpa

Wegner: Keine Einigung mit CSD-Organisatoren

Aber inzwischen ist der Stand: Wegner eröffnet den CSD nicht. Von der Senatskanzlei gibt es zum Gesprächsverlauf keine weiteren Informationen.

Wegner soll dabei betont haben, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Er habe dem CSD schließlich mitgeteilt, keine Eröffnungsrede halten zu wollen, sagte Marcel Voges vom CSD-Vorstand dem "Tagesspiegel". Auch der Verein habe sich das unter diesen Rahmenbedingungen nicht vorstellen können.

"Der Regierende Bürgermeister hat uns nicht glaubhaft darstellen können, dass es entscheidende Fortschritte bezüglich unserer Forderungen gibt", so Voges.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa (Bildmontage)

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