"Ungenutzt rumliegt": Scholz irritiert mit Aussage zum Tempelhofer Feld, BUND widerspricht

Von Andreas Heimann und Theresa Münch

Berlin - Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland hat der Forderung von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) widersprochen, das Tempelhofer Feld zu bebauen.

Immer wieder wird in der Politik eine Randbebauung des Tempelhofer Felds diskutiert.
Immer wieder wird in der Politik eine Randbebauung des Tempelhofer Felds diskutiert.  © Sebastian Gollnow/dpa

"Das Feld ist keine öde Fläche, sondern ein wertvoller Raum für die Stadtnatur, für das Stadtklima und nicht zuletzt für Sport und Erholung von Hunderttausenden", sagte die Geschäftsführerin des BUND Berlin, Gabi Jung.

Die Bebauungsforderung sei eine "Show-Nummer", die außerdem die Spaltung in der Stadt vertiefe.

"Wenn das Scheitern der Politik bei den Versprechungen zur sozialen Wohnraumversorgung offenbar wird, dann muss das Tempelhofer Feld herhalten", kritisierte Jung. "Das halten seit vielen Jahren Berliner SPD und CDU so, nun ist auch Bundeskanzler Olaf Scholz auf den Zug aufgesprungen."

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Dabei sei klar, dass eine Bebauung des Feldes kein schneller Beitrag zur Wohnraumversorgung sein könne. "Es dauert in der Regel ein bis zwei Jahrzehnte, bis eine Grüne Wiese tatsächlich zum Wohngebiet werden kann", sagte Jung.

Bundeskanzler Scholz hatte am Mittwoch im Bundestag erklärt, es sei notwendig, in riesigem Umfang neue Wohnungen zu bauen, zum Beispiel auch in Berlin.

Bebauung könnte Jahrzehnte dauern

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) sprach von der Notwendigkeit, Wohnungen im riesigen Umfang zu bauen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) sprach von der Notwendigkeit, Wohnungen im riesigen Umfang zu bauen.  © Michael Kappeler/dpa

So müsse man sich auch trauen, etwa den ehemaligen Flughafen zu bebauen, "der da gewissermaßen ungenutzt rumliegt".

Der ehemalige Flughafen ist eine der wichtigsten Naherholungsflächen zentral in der Hauptstadt.

Bei einem Volksentscheid 2014 hatte sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, ihn nicht zu bebauen.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa, Michael Kappeler/dpa (Bildmontage)

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