Schwerbehinderte sollen auch ohne freie Stelle Jobs in der Verwaltung bekommen
Berlin - Menschen mit einer Schwerbehinderung sollen einfacher in der Berliner Verwaltung arbeiten können. Ab sofort können diese auch eingestellt werden, wenn gerade keine entsprechende Stelle frei ist, teilte Finanzsenator Stefan Evers (43, CDU) mit.

In dem Fall wird ein Beschäftigungsverhältnis vorerst auf bis zu zwei Jahre befristet. In dieser Zeit sollen die neuen Beschäftigten mit schwerer Behinderung die Möglichkeit haben, eine freie Stelle in der Verwaltung zu finden. Ziel sei, ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis zu schaffen, so Evers.
Die neue Regelung gilt dem Senator zufolge in der Verwaltung auf Landes- und Bezirksebene, aber auch in sogenannten nachgeordneten Dienststellen wie dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso).
Bislang musste immer eine entsprechende vakante Stelle vorhanden sein, um zum Beispiel eine Person aus einer Werkstatt für behinderte Menschen beim Land Berlin zu beschäftigen.
Laut Finanzverwaltung hat das Land die gesetzliche Mindestquote von fünf Prozent bei der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen zuletzt klar überschritten. Die Quote lag 2020 bei 7,17 Prozent und 2021 bei 7,02 Prozent, aktuellere Daten liegen nicht vor.
Hintergrund der Maßnahme ist auch der Fachkräftemangel. Der Senat rechnet mit knapp 40.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst Berlins, die bis 2031 altersbedingt ausscheiden.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa