Hof-Fest von Berliner Senat endet abrupt: Plötzlich schockt DJ mit Skandal-Song!
Berlin - Eigentlich wollte der Berliner Senat beim Hof-Fest des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (51, CDU) am Dienstag nur eine schöne Sommerparty feiern. Doch dann sorgte die Songwahl des DJs für Empörung.
Zu der Party erschienen neben der Hauptstadt-Politikprominenz auch Stars wie der nach einer Operation am Kopf wieder genesene Frank Zander (82) und Julian F. M. Stoeckel (37).
Und der Andrang war groß: Bis zum Alexanderplatz soll die Warteschlange vor dem Eingang zwischenzeitlich gereicht haben.
Doch wie der "Tagesspiegel" berichtete, fand das Hof-Fest kurz nach 2 Uhr ein abruptes Ende, nachdem der DJ im Rathauskeller den Song "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino (56) auflegte. Bürgermeister Kai Wegner soll zu diesem Zeitpunkt bereits weg gewesen sein.
Das Lied war im Frühjahr in Verruf geraten, nachdem eine Horde von Sylt-Schnöseln beim Feiern im Szene-Club "Pony" in Kampen rassistische Parolen zur Melodie des Dance-Klassikers gesungen und sich dabei gefilmt hatte.
Inzwischen ist "L'amours toujours" zu einem Code für Rechtsextreme und Neonazis geworden, es gibt T-Shirts mit der Aufschrift "Support Sylt", dazu der Umriss der Insel und der Text "döp dödö döp".
"L'amours tourjours" auf Bürgermeister-Fest in Berlin: Buhrufe!
Wenig verwunderlich, dass so manche Gäste des Hof-Festes nicht sonderlich erfreut waren, als plötzlich die unverwechselbare Melodie des Millenium-Hits in der Senatsdisco erklang. Laut "Tagesspiegel" gab es Buhrufe, einige verließen unter Protest die Party.
Darunter auch Kreuzbergs Ex-Bürgermeisterin Monika Herrmann (60), die schimpfte: "Das geht gar nicht." Sie verstehe nicht, was das solle, so die Grünen-Politikerin.
Der DJ verteidigte sich: "Das ist ein guter Song, den lasse ich mir von Nazis nicht kaputtmachen." Doch die Stimmung war buchstäblich im Keller und die Feier kurz darauf zu Ende.
Berlin als die "geilste Stadt der Welt"? So zumindest hatte Kai Wegner in seiner Eröffnungsrede geschwärmt. Bestimmt - aber nach Argumenten für die These sollte man tunlichst nicht auf dem Hof-Fest des Senats suchen.
Übrigens: Die Feier wurde am Eingang als "Cannabis-freie Zone" ausgewiesen. Dabei hätte ein bisschen Entspannung allen Beteiligten sicher gutgetan.
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa