Giffey plaudert aus dem Nähkästchen und verrät persönliche Vorlieben
Berlin - Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (45, SPD) gab am Mittwoch beim "Politischen Morgen" in Berlin nicht nur die ein oder andere persönliche Anekdote zum Besten, sondern verriet auch ihre Vorlieben.
TAG24 war vor Ort, als sich die stellvertretende Bürgermeisterin im Haus der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG den Fragen der rund 60 geladenen Branchenvertretern stellte.
Doch bevor in dem intensiven Fishbowl-Gespräch zahlreiche Themen wie Fachkräftemangel, Künstliche Intelligenz (KI), Nachhaltigkeit und die Start-up-Szene diskutiert werden konnten, entbrannte bei Eintreffen Giffeys ein kleiner Tumult.
Denn als die SPD-Politikerin in der Talk-Runde Platz nahm, versank sie in einem ihr bereitgestellten roten Samt-Sessel - nicht nur zur Erheiterung der gebürtigen Brandenburgerin. Ein beschwingtes Stühle-Rücken entbrannte, sodass das Problem schnell gelöst war.
Schließlich müsse man in der pulsierenden Hauptstadt flexibel sein, lachte Giffey und nahm eine Sitzgelegenheit aus dem Publikum dankend entgegen, um mit ihren Gesprächspartnern auf Augenhöhe zu sein.
Bürgerbegegnung bringt Giffey auf den Boden der Tatsachen
Beim heutigen Talk mit Jeannine Koch (geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des medianet berlinbrandenburg e.V.) und Gregor C. Blach (Geschäftsführer von WE DO communication) erzählte die Politikerin von einer Begegnung mit einem Taxi-Fahrer. Er sollte die Senatorin zum Abgeordnetenhaus fahren. Doch dieser habe Giffey ahnungslos angesehen und gefragt, was das denn sei.
Daraufhin habe sie dem Bürger die Funktion der Volksvertretung verständnisvoll erklärt.
"Wenn man Politik machen will, dann muss man es von Grund auf erklären", schmunzelte die ehemalige Familienministerin.
"Made in Berlin" schreibt nicht nur die Senatorin groß!
Positiv gestimmt verkündete Giffey 85.000 Arbeitsplätze in den vergangenen zwei Jahren durch neue Unternehmen geschaffen zu haben.
Des Weiteren haben rund 40.000 Menschen durch den Neubau von Wohnungen im vergangenen Jahr ein Zuhause gefunden.
"Die Zeiten sind bewegt", so Giffey, die noch mehr Potenzial in der Hauptstadt sieht und die Arbeitslosenquote reduzieren und in Kooperation mit dem Land Brandenburg mehr Wohnraum schaffen will.
Hinsichtlich der Start-up-Szene erklärte Giffey die Erfolgsstory fortzuschreiben: "Mit über 5000 Start-ups sind wir auch die Gründungsmetropole schlechthin."
Im Jahr 2026 soll das "House of Games" eröffnen, in das auch das Computerspiele-Museum aus Friedrichshain-Kreuzberg einziehen soll. Das von Studenten der HTW erfundene Computerspiel "Dorfromantik" kann Giffey nur empfehlen.
Berlinale hinterlässt Spuren
Auch bei der vergangenen Berlinale hatte die 45-Jährige einen klaren Favoriten. Die deutsch-französische Tragikomödie "Treasure" habe Giffey besonders berührt, wie die gebürtige Brandenburgerin schilderte.
Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz sind ihrer Ansicht nach der Schlüssel dafür, dass Berlin seinen Wohlstand sichere und sowohl für Fachkräfte als auch Unternehmen attraktiv sei.
"Wir wollen die besten Köpfe und Hände für Berlin gewinnen", so Franziska Giffey voller Tatendrang.
Titelfoto: Ronald Patrick (Bildmontage)