Experte beurteilt neue Wegner-Liebe: "Anschein von Befangenheit wird immer bestehen"

Berlin - Wie gut lässt sich Berufliches und Privates für Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) auseinanderhalten? Der Politikwissenschaftler Thorsten Faas (48) hat da seine Zweifel.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51) und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (40, beide CDU) haben kürzlich ihre Beziehung öffentlich gemacht.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51) und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (40, beide CDU) haben kürzlich ihre Beziehung öffentlich gemacht.  © Joerg Carstensen/dpa

Vor wenigen Tagen gab der Politiker seine Beziehung mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (40, CDU) bekannt. Wie Rechtsanwalt Christian Schertz (57) am Freitag mitteilte, entschieden beide im Herbst 2023, eine Beziehung einzugehen.

"Es bleibt ein schwieriger Spagat. Gerade in Konfliktsituationen, in denen auch Bildungspolitik eine Rolle spielt, wird man genauestens beäugen, wie der Regierende Bürgermeister sich verhält und positioniert", sagte Politikwissenschaftler Faas, der an der Freien Universität lehrt, der Deutschen Presse-Agentur.

Und weiter: "Ein Anschein von Befangenheit wird jedenfalls immer bestehen, das alleine macht die Situation schwierig."

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In jedem Fall biete diese private Konstellation einen permanenten Angriffspunkt gegen Wegner. "Das haben ja die ersten Tage nach dem Bekanntwerden der Beziehung ja schon gezeigt", sagte Faas, der an der FU die Arbeitsstelle Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland leitet.

Politikwissenschaftler: Hinweis auf Compliance-Regeln der Wirtschaft nicht hilfreich

Den Hinweis auf Compliance-Regeln in der freien Wirtschaft, die Vorgaben zum Umgang mit Beziehungen im Unternehmen machen, hält Faas aber nicht für hilfreich. "Das sind schon verschiedene Sphären, zumal ja Politiker häufig gewählt und nicht nur bestimmt werden", so der Politikwissenschaftler.

"Aber trotzdem sind solche Konstellationen heikel, eben weil Interessenkonflikte leicht entstehen können", betonte Faas.

Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa

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