Das wird aus Berlins Olympiapark, dem stillgelegten Flughafen Tegel und Tempelhof
Berlin - Bei den Planungen für die Bebauung des ehemaligen Flughafengeländes Tegel im Nordwesten Berlins geht es voran.

Der Senat hat bei seiner Sitzung am Dienstag einen ersten Bebauungsplanentwurf für eine gut 13 Hektar große Teilfläche beschlossen, wie Stadtentwicklungs- und Bausenator Christian Gaebler (59, SPD) im Anschluss erläuterte.
Dabei geht es um den Eingangsbereich für den geplanten Industrie- und Forschungspark Urban Tech Republic (UTR). Dort sollen nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung bis zu 1000 Unternehmen, Start-ups und wissenschaftliche Einrichtungen ihren Platz finden und unter anderem auch ein Hochschulcampus entstehen.
Der Bebauungsplan soll unter anderem die Umnutzung bestehender Gebäude des früheren Flughafens ermöglichen. Er rechne damit, dass die ersten Firmen auf dem UTR-Gelände 2027/2028 einziehen werden, sagte Gaebler.
Auf dem Flughafengelände sind derzeit noch mehrere Tausend Geflüchtete untergebracht. Die Geflüchtetenunterkünfte sollen voraussichtlich bis Ende 2025 genutzt werden. Er gehe davon aus, dass der Bereich der Urban Tech Republic davon aber nicht beeinträchtigt sei.
Gaebler kündigte noch weitere Bebauungspläne an. Ein erster für das neue Stadtviertel Kurt-Schumacher-Quartier, das ebenfalls auf dem früheren Flughafengelände vorgesehen ist, werde "zeitnah" fertiggestellt und dann dem Senat vorgelegt. "Wir gehen davon aus, dass noch im Jahr 2026 die ersten Baumaßnahmen beginnen können."

Das ist die Zukunft des Olympiaparks

Der Berliner Senat hat die weitere Entwicklung des Olympiaparks im Stadtteil Westend an sich gezogen. Dafür hat er bei seiner Sitzung am Dienstag die "außergewöhnliche stadtpolitische Bedeutung" für die Olympiaparkflächen festgestellt, wie Gaebler im Anschluss daran erläuterte. Mit diesem Beschluss liegt die Zuständigkeit für das Aufstellen und Festsetzen von Bebauungsplänen für diesen Bereich bei seiner Senatsverwaltung.
Der Beschluss vom Dienstag soll es nach Angaben der Senatsverwaltung ermöglichen, die fachlichen Anforderungen unter anderem aus dem Sportbereich, dem Naturschutz, der Landschaftspflege und dem Denkmalschutz planerisch zu steuern. Das heiße aber nicht, dass der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf künftig gar nicht in die Planungen einbezogen werde.
Gaebler zufolge geht es um eine Planung aus einer Hand unter Federführung des Senats bei diesem langjährigen, städteplanerischen Großprojekt. Das Ziel sei, das 130 Hektar große Gelände mit herausragender historischer Bedeutung schrittweise weiterzuentwickeln.
Einen aktuellen Anlass für den Senatsbeschluss vom Dienstag gibt es Gaebler zufolge nicht - auch keinen direkten zur Diskussion um eine Bewerbung Berlins um die Mit-Ausrichtung der Olympischen Spiele 2036 oder 2040.
Solche Überlegungen seien aber Teil der Gesamtplanung. Auch zu einem möglichen Stadionneubau für Fußball-Bundesligisten Hertha BSC gebe es keinen unmittelbaren Bezug. Um diese Fragen kümmere sich eine Expertenkommission, die bei der Sportverwaltung angesiedelt sei.
Ex-Flughafen Tempelhof braucht Beschluss

Auch der ehemalige Flughafen Tempelhof beschäftigte den Senat ein weiteres Mal.
Dort sind ebenfalls Geflüchtete untergebracht.
Der Senat beabsichtigt, die Kapazitäten dort weiter auszubauen - auch wenn gleichzeitig die Suche nach dezentralen und deutlich kleineren Unterkünften verstärkt werden soll.
Für die zusätzlichen Plätze auf dem Tempelhofer Feld muss der Senat noch einen Beschluss fällen.
Erstmeldung: 5.55 Uhr, zuletzt aktualisiert: 15.02 Uhr
Titelfoto: Ole Spata/dpa