Berlins Kultursenator Joe Chialo von Pro-Palästina-Demonstranten angegriffen!
Berlin - Erneut sorgen pro-palästinensische Proteste in Berlin für Negativschlagzeilen: Bei einem öffentlichen Auftritt in Mitte ist am Donnerstagabend Berlins Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo (54, CDU), von einem wütenden Mob bedrängt, beleidigt und attackiert worden.
Wie die Polizei mitteilte, sollte Chialo bei der Wiedereröffnung des Zentrums für Kunst und Urbanistik (ZK/U) an der Siemensstraße in Moabit sprechen.
Doch als der Kultursenator gegen 19 Uhr ans Rednerpult vor dem Eingang des Gebäudes trat, versammelten sich davor den Angaben nach etwa 40 Personen, die zu einem Großteil sogenannte Palästinensertücher trugen.
Die wütende Menge schrie dem CDU-Politiker verbotene Parolen wie "From the River to the Sea, Palestine will be free" entgegen. Zudem soll es zu Beleidigungen gekommen sein.
Aus der Menge heraus sei Pyrotechnik gezündet worden, erklärte ein Polizeisprecher. Die Demonstranten drängten die Treppe zum Rednerpult hinauf und umringten den Kultursenator.
Weiterhin warfen Störer einen Mikrofonständer in Richtung von Joe Chialos Rednerpult. Das Geschoss traf eine Frau, die direkt vor dem Senator stand. Am Freitag war zunächst nicht bekannt, ob diese verletzt wurde.
CDU-Politiker Joe Chialo bei öffentlichem Auftritt bedrängt und beleidigt
Erst die eintreffende Polizei schaffte es, die Menge vor dem 54-Jährigen zurückzudrängen, sodass dieser das Gelände unbeschadet verlassen konnte. Die Gruppe der Protestierer zerfiel danach in Kleingruppen.
An der Emdener Straße stieß die Polizei noch auf rund 20 Personen der vorherigen Angreifer. Neun von diesen wurden überprüft, hieß es weiter. Von Joe Chialo gibt es noch kein offizielles Statement zu dem Angriff.
Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, der Beleidigung, der Nötigung sowie des Hausfriedensbruchs führt der Polizeiliche Staatsschutz.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa