Ausgerechnet bei Schulen: So will Bausenator Gaebler sparen

Von Andreas Heimann

Berlin - Bei der Planung neuer Schulen in Berlin ist aus Sicht von Bausenator Christian Gaebler (60, SPD) mehr Sparsamkeit angesagt. Beim Schulbau gehe es deutlich voran, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Angesichts der angespannten Haushaltslage sieht Berlins Bausenator Christian Gaebler (60, SPD) ein Einsparpotenzial bei der Planung neuer Schulen.
Angesichts der angespannten Haushaltslage sieht Berlins Bausenator Christian Gaebler (60, SPD) ein Einsparpotenzial bei der Planung neuer Schulen.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

"Wir müssen aber für die neuen Projekte, die jetzt noch ausgeschrieben werden, die Standards noch mal überprüfen."

Dazu sei er mit der Bildungsverwaltung in der Abstimmung. Es sei eine Herausforderung für das nächste Jahr, endlich die gemeinsame Richtlinie für den Schulbau in einer neuen, etwas flexibleren Fassung herauszugeben.

"Man muss da – auch angesichts der aktuellen Haushaltssituation – gucken, ob die Bildungsverwaltung an der einen oder anderen Stelle über ihren Schatten springt", sagte Gaebler.

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"Was nicht heißen soll, dass ich alle pädagogischen Standards über Bord werfen will, aber überbordende Standards tatsächlich mal infrage stelle." Als ein Beispiel nannte der Senator das Thema Raumhöhen. "Dann die Frage, wie viel Bewegungsfläche eingeplant wird. Wie viel Fläche für die Mensa brauche ich tatsächlich?"

Gesprächsbedarf sieht der Bausenator auch bei den Compartment-Schulen. Bei dem noch vergleichsweise neuen Konzept sind gewissermaßen mehrere kleine - Compartments genannte - Schulen in einer großen untergebracht.

Gaebler geht es bei der Planung neuer Schulen vor allem um Raumfragen und Mindestmaße

Christian Gaebler will beim Bau neuer Schulen veränderte Standards einführen. (Archivfoto)
Christian Gaebler will beim Bau neuer Schulen veränderte Standards einführen. (Archivfoto)  © Jörg Carstensen/dpa

Die einzelnen Compartments sollen flexibel nutzbar sein. Mensa und Fachräume teilen sich alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam.

"Da stellt sich die Frage, ob man wirklich in einem Gebäude vier Lehrerzimmer braucht oder sechs, oder ob ich doch zu anderen Lösungen kommen kann, die das pädagogische Konzept nicht völlig über den Haufen werfen", sagte Gaebler.

"Es geht also vor allem um Raumfragen und auch Mindestmaße. Was setzt man als Mindestmaß pro Schüler an?" Manchmal streite man sich da um einen Quadratmeter, der aber in der Summe eine Menge ausmachen könne. "Das ist unser Hauptanliegen, dass wir da einfach flexibler werden", so der Senator.

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"Das gilt auch für die Frage, ob ein Schulgebäude drei- oder vierstöckig sein darf. Klar brauchen die Kinder länger, wenn sie aus dem vierten Stock auf den Hof und dann wieder in den vierten Stock laufen müssen", erklärte Gaebler.

"Es gibt natürlich auch einen Fahrstuhl für die Barrierefreiheit. Aber wenn das Gebäude deswegen 10 Millionen mehr kostet, muss man sich überlegen, ob das dann schlau ist oder man nicht noch ein neues Gebäude daneben bauen muss."

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa, Bernd von Jutrczenka/dpa (Bildmontage)

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