Berlin - Auch wenn die BSR gerade nicht streikt, hat Berlin ein Müllproblem. Jetzt sagt der schwarz-rote Senat weggeschnippten Kippen, Plastikbechern und illegalem Sperrmüll den Kampf an - mit drakonischen Bußgeldern für die Verursacher.
Einen entsprechenden Antrag von CDU und SPD zu höheren Bußgeldern hat das Parlament laut einem Bericht der "B. Z." am Donnerstag bereits mehrheitlich abgenickt.
Auch wenn es noch kein genaues Datum gibt, steht jetzt schon fest: Müllsünder müssen künftig extra tief in die Tasche greifen.
Für achtlos weggeworfene Zigaretten oder Plastiktüten sind dann 250 Euro fällig - statt 55 Euro wie bisher. Hundekot, der nicht entfernt wird, schlägt mit 80 Euro zu Buche (statt 55 Euro).
Besonders krass ist der Aufschlag bei der illegalen Sperrmüll-Entsorgung. Mit künftig 4000 Euro (statt mindestens 150 Euro) könnte der Bußgeldbescheid den ein oder anderen Schmutzfink in eine handfeste finanzielle Krise stürzen.
Auch bei weggeworfenen Altreifen wird's mit 3500 Euro (statt mindestens 800 Euro) happig. Neu sind etwa die Bußgelder für illegal entsorgte Müllsäcke (500 Euro pro Stück) und Bauschutt (25.000 Euro).
Während die schwarz-rote Koalition mit den Strafen vor allem auf den Abschreckungseffekt setzt, gibt es auf Seiten der Opposition Zweifel an der Durchführbarkeit des Vorhabens.
Kritik kam etwa von den Grünen, die erklärten, es fehle in den Bezirken an Mitteln und Personal, um Vergehen überhaupt konsequent zu verfolgen.