PETA kämpft gegen Kutschpferde, die Glocke von Berlin nach Jerusalem bringen sollen
Berlin - Weil Pferde vom Brandenburger Tor in Berlin am 8. Mai eine Friedensglocke nach Jerusalem transportieren sollen, erhebt die Tierschutzorganisation PETA ihre Stimme. Denn Pferdekutschen bedeuten Tierquälerei, Stress und Tod.

Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Brandenburg Dietmar Woidke (63, SPD), der die Teilnehmenden einen Tag vor dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in der Potsdamer Staatskanzlei empfängt, werden mehrere Kutschen aufbrechen.
"Die Pferde würden sich freiwillig niemals dafür entscheiden, die beschwerliche und gefährliche Reise von 4800 Kilometern anzutreten", kritisiert PETA scharf.
Und erklärt weiter: "Die klimatischen Bedingungen in den heißen Sommermonaten, Viren und Bakterien in den südlichen Gefilden sowie die ständige Gefahr von Unfällen stellen ein großes Risiko für die Tiere dar. Zudem kann es im Nahen Osten zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen."
PETA hat Dietmar Woidke eigenen Angaben nach zuvor in einem Brief aufgefordert, sich für einen Treck ohne Pferde einzusetzen. Doch der Ministerpräsident antwortete, dass er die Belange des Tierschutzes ausreichend berücksichtigt sehe.
Vier Pferde sterben beim Kutscheinsatz

Pferde sind Fluchttiere, betont die Tierschutzorganisation. Daher kann bereits das kleinste Erschrecken tragische Konsequenzen haben.
"Sie sind absolut ungeeignet dafür, vor Kutschen gespannt lange Distanzen zurückzulegen. Wir appellieren an den Friedensglocken e. V. und Ministerpräsident Woidke, den Treck tierfreundlich umzuplanen - Friedensmissionen sollten nicht auf dem Leid von Pferden basieren", so PETA eindringlich.
Im vergangenen Jahr kam es in Deutschland den Angaben von PETA nach zu insgesamt 38 Unfällen mit von Pferden gezogenen Kutschen. Dabei wurden mindestens 65 Menschen verletzt, viele von ihnen schwer.
Doch damit nicht genug: Vier Pferde starben im Jahr 2024, mindestens 17 weitere wurden verletzt. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde, teilte PETA mit.
Titelfoto: peta