Schichtwechsel: Ramelow serviert Bagels - Heil lobt Arbeitsplatztausch
Berlin - Rund 3000 Menschen mit und ohne Behinderung tauschten am bundesweiten Aktionstag "Schichtwechsel" ihren Arbeitsplatz. Darunter auch eine Polizistin, die anstatt auf Streife zu sein, in einer Kerzenmanufaktur werkelte. Auch Linken-Politiker Bodo Ramelow (67) nahm teil.
Bundesminister Hubertus Heil (50, SPD) lobte den jährlichen Perspektiven-Tausch, der bereits zum fünften Mal stattfindet und spricht von einer "einmalige Gelegenheit, neue Perspektiven und interessante Einblicke in die Arbeit des jeweils anderen zu erhalten".
Aus diesem Grund nimmt auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit mehreren Tauschaktionen am Schichtwechseln in Berlin teil.
"Ich freue mich sehr, dass die Aktion immer beliebter wird und sich in diesem Jahr rund 240 Werkstätten aus allen Bundesländern beteiligen", so der Politiker.
Auch die Polizei in Sulingen (Niedersachsen) macht bei der Aktion mit und tauscht ihren Streifenwagen gegen einen Platz in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, wo Kerzen hergestellt werden.
"Als ich vom Schichtwechsel gehört habe, war klar: Da bin ich dabei! Das ist eine tolle Sache und auf jeden Fall eine Bereicherung", sagte Kontaktbeamtin Sonja Fehrs.
Bodo Rammelow serviert Bagels
Ebenso nahm Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow an dem abwechslungsreichen Arbeitstag teil.
Er servierte mit einer umgebundenen Schürze in einem Inklusionscafé in Weimar Bagels. Zum ersten Mal können Teilnehmende auch Einblicke in die Staatskanzlei erhalten.
In Berlin beteiligen sich alle Werkstätten für Menschen mit Behinderung an der Aktion, sodass die Beschäftigten neben der Polizei auch mit der Feuerwehr und verschiedenen Firmenangestellten ihren Arbeitsplatz für einen Tag tauschten.
Über das verbindende Thema Arbeit schafft der bundesweite Aktionstag Raum für neue Perspektiven und hilft, Vorurteile abzubauen. Auch im kommenden Jahr wird es einen Schichtwechsel geben.
Dieser soll am 10. Oktober 2024 stattfinden.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa, Sven Hoppe/dpa (Bildmontage)