Folter-Tod der "Schwer verliebt"-Kandidatin Sarah H. (†32): Revisionsprozess vor dem Abschluss

Neubrandenburg -  Sie suchte die Liebe und fand den Tod!  Das Landgericht Neubrandenburg hat weitere Termine im Revisionsprozess um den Foltertod der einstigen "Schwer verliebt"-Kandidatin Sarah H. aus Alt Rehse angesetzt und rechnet derzeit für Ende April mit einem Abschluss.

Der Angeklagte (M) im Prozess um den Foltertod einer jungen Frau aus Alt Rehse kommt in den Saal des Landgerichts. 
Der Angeklagte (M) im Prozess um den Foltertod einer jungen Frau aus Alt Rehse kommt in den Saal des Landgerichts.   © Bernd Wüstneck/dpa

Das sagte ein Sprecher des Landgerichts Neubrandenburg am Montag anlässlich der Fortsetzung der nicht öffentlichen Verhandlung gegen den 54-jährigen Lebensgefährten des Opfers aus dem Dorf bei Neubrandenburg. 

Zeugen waren nicht mehr geladen, aber es müssten unter anderem noch mehrere Dokumente verlesen werden. Die Beweisaufnahme sei noch nicht abgeschlossen.

Der Prozess gegen den Mann, dem Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen wird, hatte am 5. Februar 2019 begonnen. Ihm wird vorgeworfen, seine 32 Jahre alte Lebensgefährtin aus Rheinland-Pfalz im Frühjahr 2016 im Streit in seinem Haus in Alt Rehse nackt an ein Bett gefesselt und gepeitscht zu haben. 

Berlin: Aus für das Sea Life in Berlin - Doch wohin mit den vielen Fischen?
Berlin Aus für das Sea Life in Berlin - Doch wohin mit den vielen Fischen?

Die Frau starb nach Einschätzung von Rechtsmedizinern daran, dass sie gefesselt blieb und nichts zu Essen und zu Trinken bekam. Die Leiche hatten Polizisten durch Zufall Wochen später im Haus gefunden. Sie waren wegen Ruhestörung gerufen worden. Das Paar hatte sich im Internet kennengelernt.

In einem ersten Prozess 2017 war der Mann als "vermindert schuldfähig" eingeschätzt und zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Sein Anwalt legte Revision ein. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf. Nun sollte geklärt werden, ob der Angeklagte "ganz schuldunfähig" war. Er war von Mitte 2016 bis Februar 2019 in Untersuchungshaft. Der Revisionsprozess zog sich auch hin, weil viele Zeugen aus dem Ort, dem Umfeld und den Behörden gehört werden mussten. 

Das Urteil soll öffentlich verkündet werden.

 Das Haus in dem ein 53-jähriger Angeklagter eine junge Frau zu Tode gefoltert haben soll. 
 Das Haus in dem ein 53-jähriger Angeklagter eine junge Frau zu Tode gefoltert haben soll.   © Bernd Wüstneck/dpa
Sarah H. musste qualvoll sterben. 
Sarah H. musste qualvoll sterben.   © Screenshot/YouTube

Mehr zum Thema Berlin: