Nach Mord an Berliner Kosmetikerin - Angeklagter stirbt kurz vor Prozessbeginn!

Berlin - Nach langer Zeit schnappen die Ermittler einen Verdächtigen, der sich vor Gericht für den Tod an einer Berliner Kosmetikerin verantworten muss. Nun wurde er tot aufgefunden.

Der Beschuldigte sei Sonntagmorgen in seinem Haftraum gefunden worden. (Symbolbild)
Der Beschuldigte sei Sonntagmorgen in seinem Haftraum gefunden worden. (Symbolbild)  © Jens Kalaene/dpa

Rund vier Wochen vor dem geplanten Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder ist der Verdächtige tot im Gefängnis Moabit aufgefunden worden. "Derzeit gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden", sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Um die genauen Todesumstände zu klären, ist laut Staatsanwaltschaft eine Obduktion der Leiche geplant.

Im Rahmen eines sogenannten Todesermittlungsverfahrens würden die Hintergründe untersucht, so der Sprecher. Der Beschuldigte sei Sonntagmorgen in seinem Haftraum gefunden worden.

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Die Senatsjustizverwaltung machte mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine weiteren Angaben.

Verhaftung rund drei Jahre nach Tod von Kosmetikerin

Am 19. November sollte der Prozess vor dem Landgericht Berlin beginnen.
Am 19. November sollte der Prozess vor dem Landgericht Berlin beginnen.  © Jens Kalaene/dpa

Der Geschäftsmann war im April 2024 - rund drei Jahre nach dem gewaltvollen Tod der Kosmetikerin - verhaftet worden. Im August sah die Staatsanwaltschaft ausreichend Beweise und klagte den 54-Jährigen wegen Raubes mit Todesfolge sowie Mordes aus Habgier an.

DNA-Spuren, die in der Wohnung des Opfers gefunden wurden, führten demnach auf seine Spur. Als Motiv vermuteten die Ermittler finanzielle Schwierigkeiten des Mannes.

Am 19. November sollte der Prozess vor dem Landgericht Berlin beginnen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach dem Tod des angeklagten Geschäftsmanns wird das Gericht - wenn die Ermittlungen dazu abgeschlossen sind - die Akten zu dem Fall voraussichtlich schließen. Denn anders als in einigen andern Ländern, gibt es in Deutschland keine Strafverfahren gegen tote Beschuldigte.

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Die Kosmetikerin, die nach Medienberichten zahlreiche prominente Kundinnen hatte, war am 1. April 2021 mit tödlichen Verletzungen an Kopf und Oberkörper in ihrer Wohnung gefunden worden. Am nahe gelegenen Walter-Benjamin-Platz betrieb sie ein Kosmetikstudio.

Von dort war sie am Vortag zu Fuß zu ihrer Wohnung gelaufen. Besorgte Kollegen hatten die Feuerwehr alarmiert, nachdem die 50-Jährige nicht zur Arbeit gekommen war.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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