Nach Massenschlägerei am Alexanderplatz wegen YouTuber-Streit: Dauerarrest verhängt
Berlin - Nach einer Massenschlägerei auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte kommen zwei junge Männer am Mittwoch (9 Uhr) vor das Amtsgericht Tiergarten.
Das Treffen im März 2019 war laut Ermittlungen in den sozialen Netzwerken umfassend angekündigt worden.
Etwa 300 Personen hätten sich auf dem Platz versammelt.
Ein Streit unter YouTubern sei der Auslöser gewesen, hieß es damals in Medienberichten, weil es zu gegenseitigen Beleidigungen im Internet gekommen sei.
Ein Angeklagter, ein 20-Jähriger, soll mit einem bislang unbekannten Mittäter eine unbekannt gebliebene Person geschlagen haben.
Streit unter YouTubern führte zur Eskalation der Gewalt in Berlin-Mitte
Einem 19-Jährigen wird vorgeworfen, einen Mann attackiert zu haben, mit dem er verabredet gewesen sei.
Update, 12.22 Uhr: Amtsgericht Tiergarten verhängt Dauerarrest gegen 20-Jährigen
Ein 20-Jähriger ist vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Woche Dauerarrest verurteilt worden. Er wurde am Mittwoch der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Der zweite Angeklagte, bei dem es sich um einen der beiden zerstrittenen YouTuber handelt, war nicht zur Verhandlung erschienen.
Der 19-Jährige sei vor etwa zwei Wochen in Serbien festgenommen worden und befinde sich derzeit mit elektronischen Fußfesseln in Hausarrest, hieß es im Prozess. Er habe seinem Kontrahenten "unvermittelt mindestens einmal mit der Faust in das Gesicht geschlagen". Das Gericht trennte das Verfahren gegen den jungen Mann nun zur gesonderten Verhandlung ab.
Der Staatsanwalt sagte, auch der 20-jährige Angeklagte habe in einem Video aufgefordert, zu dem Treffen zu kommen. Es sei "an der Grenze zu Landfriedensbruch" gewesen. Auf einem anderen Video sei zu sehen, wie er einen Mann in den Schwitzkasten genommen habe, in dessen Richtung eine bislang unbekannte Person geschlagen habe. Es sei keine "Spaßveranstaltung" gewesen. Etwa 100 Polizisten waren im Einsatz.
Der 20-Jährige erklärte, an das damalige Geschehen könne er sich kaum erinnern. "Mein Gedächtnis ist nicht so gut", sagte der Angeklagte. Mit der Verabredung habe er nichts zu tun. Er wisse auch nicht, worum es in dem Konflikt der beiden YouTuber gegangen sei. Der Verteidiger sagte, auf Videoaufnahmen sei nicht zu erkennen, "wer wehrt sich und wer greift an".
Der Staatsanwalt beantragte die Verhängung von zwei Wochen Dauerarrest gegen den 20-Jährigen. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Screenshot/YouTube/DrenAlbo