Mit "Smoke-In" für schnelle Cannabis-Legalisierung: 420-Demo am Brandenburger Tor
Berlin - Am Donnerstagnachmittag versammelten sich Befürworter der Cannabis-Legalisierung am Brandenburger Tor in Berlin.
Zum internationalen Kiffertag, der auch "420 Day" genannt wird, demonstrierten in der Bundeshauptstadt Hunderte Menschen für die schnelle Legalisierung von Marihuana und Haschisch. Mit einem "Smoke-In" um 16.20 Uhr wurden gemeinschaftlich echte und symbolische Joints geraucht.
Die Zahl 420 ist seit Langem ein in der Kiffer-Szene bekannter Code. Einer Theorie zufolge sei die Zahl in Amerika ein interner Code der Polizei für Drogendelikte gewesen. Daher ist das heutige Datum (4/20 in den USA) und die Uhrzeit (16.20 Uhr) für den "Smoke-In" bewusst gewählt.
Dem "Deutschen Hanfverband" nach sei die Demonstration unter dem Motto "Entkriminalisierung sofort - für die Freigabe von Cannabis“ eine klare Handlungsaufforderung an die Regierung, endlich Fakten zu schaffen.
Schließlich sei jede Strafanzeige gegen Kiffer eine zu viel, wenn die Politiker bereits an einem Gesetzesentwurf zur Legalisierung arbeiten.
Auf Instagram wurde zur Demo in Berlin aufgerufen
Was sind die aktuellen Pläne der Bundesregierung?
Vor gut einer Woche stellten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) und Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir (57, Grüne) die Pläne der Bundesregierung für eine Legalisierung von Cannabis vor.
Demnach soll der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis sowie der Eigenanbau von maximal drei Pflanzen erlaubt werden. Laut Cem Özdemir soll der Konsum "noch in diesem Jahr" legal werden.
Ein freier Verkauf von Cannabis für Erwachsene ist erst einmal vom Tisch. Stattdessen sollen "nicht-gewinnorientierte" Vereine Cannabis zu Genusszwecken anbauen und an volljährige Mitglieder abgeben dürfen. Bundesminister Karl Lauterbach hat für kommenden Herbst den konkreten Gesetzesentwurf angekündigt.
Am 6. Mai findet der weltweite "Global Marijuana March" statt, bei dem sich in Deutschland nach aktuellem Stand des Hanfverbands 25 Städte mit Kundgebungen und Demonstrationen beteiligen werden.
Titelfoto: Annette Riedl/dpa (Bildmontage)