Luxus-Uhren in Berlin als Beute: Dresdner Polizei schnappt mutmaßliches Räuber-Trio
Berlin/Dresden - Nach dem Überfall auf einen 76-Jährigen in Berlin-Grunewald ist Haftbefehl gegen drei Männer erlassen worden.

Den Tatverdächtigen wird unter anderem versuchter schwerer Raub vorgeworfen, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden am Montag mitteilten.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die drei Italiener im Alter von 23, 37 und 44 Jahren zu einer international agierenden Bande gehören, die sich auf den brutalen Raub von teuren Armbanduhren spezialisiert hat.
Zu diesem Zweck seien drei Bandenmitglieder nach Deutschland geschickt worden, um im Frühling und Sommer am Berliner Kurfürstendamm und Umgebung potenzielle Opfern gezielt auszuspähen. Diese hätten die Männer dann mit Auto oder Motorrad bis nach Hause verfolgt und dort ausgeraubt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio vor, dass sie es am vergangenen Samstag auf die 40.000 Euro teure Audemars Piquet Uhr des 76-Jährigen abgesehen hatten.
Als der Mann gegen 14 Uhr nach einem Friseurbesuch am Hohenzollerndamm mit seinem Bentley in die Tiefgarage seiner Wohnanschrift in Berlin-Grunewald fuhr und die Tür öffnete, habe ein Beschuldigter in Motorradkleidung "sofort mittels körperlicher Gewalt nach dem Handgelenk des Geschädigten" gegriffen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung.
Tatverdächtige sitzen in U-Haft

Während des gut drei- bis fünfminütigen Kampfes gegen den Angreifer verletzte sich der ältere Herr am Rücken. Zudem rollte der Wagen den Angaben nach gegen die Tiefgaragenwand, die Uhr wurde bei dem Gerangel abgerissen und rutschte in den Ärmel des 76-Jährigen.
Der Beschuldigte flüchtete dann ohne Beute zusammen mit einem anderen Mann zunächst auf einem Motorrad. Anschließend stiegen sie in ein wartendes Auto ein, an dessen Steuer das dritte Mitglied des Trios saß.
Damit fuhren die mutmaßlichen Räuber nach Dresden-Pieschen in ein Mehrfamilienhaus in der Mohnstraße, wo sie noch am selben Tag von den sächsischen Einsatzkräften der Polizei verhaftet wurden. Das am Tatort zurückgelassene Motorrad steht laut Angaben im Zusammenhang mit einer Raubtat vom 10. September 2021 in Berlin. Bei dieser sei eine Armbanduhr im Wert von ca. 100.000 Euro entwendet worden, hieß es weiter von der Behörde.
Die mutmaßlichen Luxus-Uhr-Diebe sitzen nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an.
Titelfoto: Tino Plunert/dpa