"Wolli" will bald nicht mehr trinken: Scholz-Aussagen "sind Schlag ins Gesicht"
Berlin - Im Hungerstreik-Camp droht die nächste Eskalationsstufe: Wolfgang Metzeler-Kick (49) und sein Mitstreiter Adrian Lack (34) wollen ihren Ausstand weiter verschärfen.
Die beiden befinden sich seit einigen Tagen in einem absoluten Hungerstreik und nehmen nur noch Flüssigkeit zu sich, doch auch damit könnte es bald vorbei sein.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt wollen die zwei nämlich in den sogenannten "trockenen Hungerstreik" übergehen und damit auch aufs Trinken verzichten, wie am Freitag in einem Pressestatement angekündigt wurde.
Das wäre insbesondere für "Wolli", der sich bereits seit 86 Tagen im Hungerstreik befindet und deutlich geschwächt ist, ein drastischer Schritt.
Ohne Flüssigkeit könnten die Männer innerhalb von ein bis drei Tagen sterben!
Ab wann sie in den trockenen Hungerstreik übergehen wollen, ist bislang noch nicht bekannt. Dazu wollen sie sich bei einer geplanten Pressekonferenz am 3. Juni äußern.
Bundeskanzler Olaf Scholz fordert erneut Ende des Hungerstreiks
Anlass für diese erneute Verschärfung sind neuerliche Aussagen von Olaf Scholz (65, SPD).
"Es ist das Ziel der von mir geführten Bundesregierung, dass wir den menschengemachten Klimawandel aufhalten, dass wir das 1,5-Grad-Ziel ständig als Maßstab unserer Politik haben, das international vereinbart ist", ließ der Bundeskanzler auf Nachfrage am gestrigen Dienstag bei einer offenen Diskussion in Erfurt verlauten und appellierte erneut an die Protestler, ihren Hungerstreik zu beenden.
"Die Aussagen von Olaf Scholz sind ein Schlag ins Gesicht der Wissenschaft", konterte der 49-jährige Aktivist. Es sei schon länger klar, dass die 1,5-Grad-Grenze nicht mehr einzuhalten sei. "Dass Herr Scholz diese Märchen den Menschen trotzdem weiter auftischt, ist absurd!", kritisierte "Wolli" scharf.
Ein Ende des Hungerstreik-Camps im Invalidenpark ist also weiterhin nicht absehbar. Eine weitere Verschärfung dürfte die Fronten zwischen dem Kanzler und den Streikenden zusätzlich verhärten. Gibt keine der Parteien nach, droht das ultimative Ende.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa, Paul Zinken/dpa (Bildmontage)