Wohnungen auf dem Zentralen Festplatz? "Für unser Gewerbe wäre das tödlich"

Berlin - Auf dem Zentralen Festplatz in Berlin-Reinickendorf soll entgegen dem Versprechen von Franziska Giffey (45, SPD) ein neues Wohnquartier entstehen - zum Leidwesen der Schausteller.

Auf dem Zentralen Festplatz finden regelmäßig Volksfeste statt.
Auf dem Zentralen Festplatz finden regelmäßig Volksfeste statt.  © Schaustellerverband Berlin

Die Partei plant auf dem rund 80.000 Quadratmeter großen Areal am Kurt-Schumacher-Damm, 2000 Wohnungen zu bauen, wie aus einem entsprechenden Antrag hervorgeht.

"Für unser Gewerbe wäre das tödlich", sagte Michael Roden (62), Vorsitzender des Schaustellerverbandes Berlin dem "Tagesspiegel"-Newsletter "Checkpoint".

Im Wahlkampf hatte Giffey noch gesagt, dass den Schaustellern der Platz erhalten bleibe; doch vor anderthalb Wochen fand das geplante Wohn-Vorhaben eine Mehrheit auf dem SPD-Parteitag.

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Laut dem Koalitionspartner der CDU komme eine Bebauung des Zentralen Festplatzes erst infrage, wenn eine geeignete Ausweichfläche für die Schausteller gefunden und ertüchtigt ist.

Die Schausteller hingegen wollen bleiben. "Einen vergleichbaren Platz wird es nicht geben." Vor allem die gewachsene Infrastruktur des Zentralen Festplatzes könne im dicht bebauten Berlin so nicht wieder hergestellt werden.

Im Jahr 2028 läuft der Vertrag für die Nutzung des Areals aus, bis dahin kündigt Roden schon mal an: "Wir werden kämpfen, um weiter hierzubleiben."

Zurzeit gastiert auf dem Zentralen Festplatz die Pferde-Show "Yakari und Kleiner Donner". Am 26. August ab 12 Uhr wird auf dem Areal das "Holi Festival of Colours Berlin 2023" stattfinden.

Titelfoto: Schaustellerverband Berlin

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