"Wir sind die Brandmauer": Hunderttausende demonstrieren am Bundestag gegen rechts

Berlin - Trotz Sprühregens haben sich deutlich mehr als 100.000 Menschen in Berlin zu einer Demonstration gegen die AfD und gegen rechts versammelt.

Am heutigen Samstag versammeln sich tausende Menschen vor dem Reichstag in Berlin.
Am heutigen Samstag versammeln sich tausende Menschen vor dem Reichstag in Berlin.  © Paul Hoffmann

Rund 150.000 Menschen seien am heutigen Samstag vor Ort, wie die Polizei auf X (vormals Twitter) gegen 14.30 Uhr mitteilte. Alle vorgesehenen Zusatzflächen in der Umgebung des Reichstages seien freigegeben worden.

In einer vorherigen Einschätzung hatte die Polizei von 65.000 Teilnehmern gesprochen. Die Veranstalter sprachen auf der Bühne anfangs von Zehntausenden, die gekommen seien und korrigierten am Nachmittag auf rund 300.000 Menschen.

Angemeldet waren 100.000 Demonstranten. Geplant war eine Menschenkette unter dem Motto "Wir sind die Brandmauer". Hinter der Aktion gegen Hass und für Toleranz steht ein Bündnis namens Hand in Hand mit mehr als 1300 Organisationen.

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"Wir wollen ein Zeichen setzen für Solidarität und dass wir gegen Diskriminierung sind. Und dass wir es schön finden, wenn weiterhin eine Gesellschaft mit Vielfalt statt Einfalt in Deutschland existiert", sagte der 36-Jährige Serkan Bingöl, Berliner mit deutschem Pass und Gymnasiallehrer, der mit einer Gruppe Geflüchteter gekommen war.

Die Versammlung wird von rund 700 Einsatzkräften begleitet.
Die Versammlung wird von rund 700 Einsatzkräften begleitet.  © Paul Hoffmann

Berlin: Für Solidarität und gegen Diskriminierung

Es kommen immer weitere Menschen zur Großdemonstration hinzu.
Es kommen immer weitere Menschen zur Großdemonstration hinzu.  © Paul Hoffmann

Seit gut drei Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen rechts auf die Straße. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.

Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er bei dem Treffen über "Remigration" gesprochen hat.

Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

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Laut Correctiv-Recherche nannte Sellner in Potsdam drei Zielgruppen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und "nicht assimilierte Staatsbürger".

Erstmeldung vom 3. Februar, 6.40 Uhr, zuletzt aktualisiert am 3. Februar um 14.43 Uhr.

Titelfoto: Paul Hoffmann

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