Was soll denn das? Ramadan-Zwang an Berliner Schule sorgt für Empörung

Berlin - Seit Anfang des Monats wird das Zuckerfest zelebriert. An einer Berliner Oberschule sind jedoch auch Nicht-Moslems zum gemeinsamen Ramadan verdonnert worden.

Siebtklässler der Zuckermayer Sekundarschule in Berlin erhielten eine verpflichtende Einladung zum gemeinsamen Fastenbrechen. (Symbolbild)
Siebtklässler der Zuckermayer Sekundarschule in Berlin erhielten eine verpflichtende Einladung zum gemeinsamen Fastenbrechen. (Symbolbild)  © Daniel Reinhardt/dpa

Die Eltern der Zuckermayer Schule Berlin-Neukölln erhielten eine Einladung zum Fastenbrechen (Iftar), das am 28. März in der Zeit von 17.30 Uhr bis 20 Uhr für Siebtklässler stattfinden soll, wie ein betroffener Vater der Bild mitteilte.

Die Veranstaltung ist auch für Nicht-Moslems verpflichtend, da "wir dafür anderen Unterricht ausfallen lassen", lautet die Information der Schule.

Laut dem Schreiben sollen alle Kinder etwas zu essen mitbringen. Dafür wurde bereits eine gemeinsame Liste erstellt.

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"Weihnachten wird nicht an der Schule gefeiert, Ostern auch nicht, zu keinem der christlichen Feiertage in Deutschland gibt es Pflicht-Veranstaltungen. Aber zum Ramadan müssen unsere Kinder antreten, wo leben wir denn?", echauffierte sich ein nicht-religiöser Vater gegenüber der "Bild".

Senat cancelt Zuckerfest-Zwang aus diesem Grund

Der Senat hat den Ramadan-Zwang an der Berliner Oberschule aufgehoben. (Symbolbild)
Der Senat hat den Ramadan-Zwang an der Berliner Oberschule aufgehoben. (Symbolbild)  © Jens Kalaene/dpa

Der Berliner Bildungssenat habe auf Anfrage der Tageszeitung den Ramadan-Zwang aufgehoben, da für staatliche Schulen in Berlin grundsätzlich das Neutralitätsgebot gilt. Demnach dürfen Schüler von Lehrkräften nicht politisch oder religiös beeinflusst werden.

"Die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ist für Schülerinnen und Schüler nicht verpflichtend. Nach Rücksprache mit der regionalen Schulaufsicht und der Schule wurde klargestellt, dass die Teilnahme an der Veranstaltung ausdrücklich freiwillig ist und auch kein Unterricht entfällt", wird ein Sprecher der Bildungsverwaltung zitiert.

Ein Statement der Sekundarschule zu dem Vorfall gibt es bislang nicht.

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Ramadan ist das wichtigste Fest des Jahres für Muslime. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang dürfen die Fastenden nichts essen, trinken oder rauchen. Das Zuckerfest begann am 1. März und endet am 29. März. Das Ramadanfest (Eid-ul-Fitr) wird am Tag darauf zelebriert.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa, Jens Kalaene/dpa (Bildmontage)

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