Türkisch studieren an der FU Berlin: So außergewöhnlich reagiert der Senat
Berlin – Es gibt eine Menge türkisch-stämmige Mitmenschen in Deutschland. In vielen Familien wird Türkisch gesprochen, auch in manchem Klassenzimmer unterhalten sich Schüler nicht nur auf Deutsch. Die Sprache wird auch schon mancherorts als wählbare Fremdsprache im Unterricht angeboten.

Nun erobert Türkisch auch die Hochschule. Denn an der Freien Universität Berlin wird bald ein entsprechendes Lehramtsstudium eingerichtet. Studenten können also zu Türkisch-Lehrern ausgebildet werden.
Wann die FU das Angebot genau starten wird, ist noch nicht ganz sicher. Vielleicht wird es schon im übernächsten Semester, also dem Wintersemester 2020/2021 angeboten – möglicherweise aber auch erst im darauffolgenden Jahr.
Die dafür nötigen Stellen müssten allerdings erst einmal geschaffen, ausgeschrieben und besetzt werden, sodass der spätere Start wohl etwas realistischer erscheint. Wieviele Studenten dafür zugelassen werden könnten, kann die Universität noch nicht sagen.
Lehramtsstudenten hierzulande für Türkisch auszubilden hat auch den Vorteil, dass weniger Lehrer aus der Türkei kommen müssten, um in Deutschland zu unterrichten.
Der Rahmenplan aus Ankara war bereits negativ aufgefallen, weil dort nationalistische und/oder religiöse Inhalte mit eingeflossen sein sollen.
Der Abgeordnete Joschka Langenbrinck (34, SPD) stellte eine schriftliche Anfrage an die Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung, wie der Senat die Einführung des Studiengangs denn bewerte. Sonst fallen die Antworten recht ausführlich aus. Diesmal antwortete man ungewöhnlich kurz und bündig mit den Worten: "Sehr positiv / Çok olumlu."
