Tausende Protestanten stellen sich Neonazis in Berlin entgegen
Von Matthias Arnold
Berlin - Mehrere tausend Menschen haben gegen einen Protestzug von Rechtsextremen in Berlin-Friedrichshain und -Lichtenberg demonstriert.
An mehreren Orten entlang der geplanten Umzugsstrecke hätten sich insgesamt etwa 2500 bis 3000 Gegendemonstranten versammelt, sagte ein Polizeisprecher.
Auf Seiten der Rechten hatten sich nach Polizeiangaben um die 60 Teilnehmer versammelt, um vom Bahnhof Ostkreuz über die Frankfurter Allee bis zur Lichtenberger Brücke zu ziehen. Angemeldet waren rund 500 Demonstranten. Von dieser Größenordnung werde der Umzug absehbar aber weit entfernt bleiben, sagte der Polizeisprecher.
Am Nachmittag hätten auf der Möllendorfstraße in Richtung Lichtenberg mehrere hundert Menschen versucht, die Strecke zu blockieren. Die Polizei habe Maßnahmen eingeleitet, um die Blockade aufzulösen, sagte der Sprecher.
Zuvor hatten an anderer Stelle Gegendemonstranten versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen. Es seien Personen festgesetzt worden, um Personalien aufzunehmen.
Demo in Friedrichshain und Kreuzberg: Versuchte Streckenblockade
Die Senatsverwaltung für Inneres hatte von einer "gezielten Provokation junger und durchaus auch gewaltaffiner Personen einer neuen rechtsextremistischen Internet-Jugendkultur" gesprochen.
Ursprünglich wollte die rechtsextreme Demonstration mit dem Titel "Für Recht und Ordnung: gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt" durch die Rigaer Straße ziehen, wo ein teilweise besetztes Haus der linksradikalen Szene steht.
Das haben die Behörden letztlich untersagt.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa