Sex-Treffpunkte im Berliner Tiergarten: Müll und Zerstörung!
Berlin - Im Berliner Tiergarten soll an Sex-Treffpunkten schwuler Männer eine Aufräum-Aktion gestartet werden, um dem Müllproblem und der Naturzerstörung Herr zu werden.
Zudem will das Bezirksamt Mitte eine Aufklärungskampagne in der schwulen Szene starten. Es gehe um "zertretene Grünanlagen und achtlos weggeworfene Hinterlassenschaften, die zum Teil von Cruisern stammen", teilte Umwelt-Stadträtin Almut Neumann (37, Grüne) am heutigen Montag mit. "Cruisen" bedeutet in der schwulen Szene, die Suche nach einem spontanen Sexualpartner.
Teile des Tiergartens westlich der Siegessäule gelten schon seit Jahrzehnten als sogenanntes Cruising-Gebiet. Hier sind auch viele männliche Prostituierte unterwegs. Auf bestimmten Portalen im Internet wird die Gegend als solche angepriesen.
"Für das Straßen- und Grünflächenamt Mitte sind diese Verunreinigungen und die Zerstörungen der Vegetation nur schwer in den Griff zu bekommen", teilte der Bezirk weiter mit. Die dortigen Zustände seien immer wieder Anlass für Beschwerden.
Daher lädt das Grünflächenamt am kommenden Samstag freiwillige Helfer zu einer gemeinsamen Aufräum-Aktion zum Müllsammeln am Bremer Weg nahe der Straße des 17. Juni ein. Beteiligt daran ist das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo.
Der Bezirk, Maneo und weitere Gruppen wollen nun Lösungen für mehr Rücksichtnahme finden, "ohne die verschiedenen Gruppen, die sich im Großen Tiergarten aufhalten, zu stigmatisieren oder auszugrenzen". Es gehe um den Schutz der Natur.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa