Rote Schuhe am Rathaus Tiergarten: Was diese Aktion soll

Berlin - Gewalt gegen Frauen: Das ist weltweit ein Problem. Die Zahlen frauenfeindlicher Straftaten in Deutschland steigen. In Berlin haben 30 Paar rote Schuhe eine besondere Funktion.

Anlässlich des "Internationalen Tags für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" stehen am Rathaus Tiergarten 30 Paar rote Schuhe.
Anlässlich des "Internationalen Tags für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" stehen am Rathaus Tiergarten 30 Paar rote Schuhe.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Mehr als 140 Frauen und Mädchen werden Opfer einer Sexualstraftat – jeden Tag. Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen Gewalt im eigenen Zuhause – und das sind nur die polizeilich erfassten Taten, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf der Plattform X schrieb.

Das Bundeskabinett will einen entsprechenden Entwurf des Gewalthilfegesetzes am Mittwoch verabschieden. Ob er auch eine Mehrheit im Bundestag erreicht, ist noch unklar.

Eine Aktion in Berlin sollte genau auf diese Frauen aufmerksam machen. 30 Paar rote Schuhe wurden vor dem Rathaus Tiergarten aufgestellt. In der deutschen Hauptstadt sind laut Stefanie Remlinger (54, Grüne), Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, in diesem Jahr bereits 29 Frauen einem Femizid zum Opfer gefallen.

Berlin: Kleiner als im Vorjahr: Weihnachtsbaum für den Reichstag im Harz gefällt
Berlin Lokal Kleiner als im Vorjahr: Weihnachtsbaum für den Reichstag im Harz gefällt

"Die Politik muss dafür sorgen, dass Täter gestoppt und Frauen geschützt werden", teilte Christa Stolle (65), Bundesgeschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation "Terre de Femmes", mit.

Bundesgeschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation "Terre de Femmes", Christa Stolle (65, l.) und Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (54, Grüne) wollen auf Gewalt gegen Frauenaufmerksam machen. (Archivbild)
Bundesgeschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation "Terre de Femmes", Christa Stolle (65, l.) und Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (54, Grüne) wollen auf Gewalt gegen Frauenaufmerksam machen. (Archivbild)  © Christoph Soeder/dpa, Britta Pedersen/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa (Bildmontage)

Die Trennung von einem gewalttätigen Partner sei für Frauen der gefährlichste Moment. Diese Gefahr für Frauen würde von Behörden und Justiz noch immer unterschätzt werden.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa, Britta Pedersen/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa (Bildmontage)

Mehr zum Thema Berlin Lokal: