Polizei richtet Böllerverbotszonen ein: Hier ist das Knallen in Berlin verboten
Berlin - Silvester-Großeinsatz: Die Berliner Polizei hat am frühen Sonntagabend damit begonnen, ihre angekündigten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk einzurichten.
Auf einer Strecke von mehreren hundert Metern wurden auf der Sonnenallee in Neukölln Absperrgitter an den Bürgersteigen aufgestellt.
Passanten sollten ihre Taschen vorzeigen, weil in den Zonen auch die Mitnahme von Feuerwerk untersagt wurde. Die Polizei war mit zahlreichen Mannschaftswagen vor Ort, an den Straßenecken standen Polizisten. Ein Hubschrauber kreiste über dem Gebiet.
Die Polizei hatte noch weitere Brennpunktbereiche definiert: Dazu zählen Nord-Neukölln und Kreuzberg vom Kottbusser Tor über den Hermannplatz bis fast zur High-Deck-Siedlung am Ende der Sonnenallee.
Ein weiterer Brennpunktbereich liegt im Süden Berlins, wo es vor einem Jahr die heftigsten Angriffe auf Feuerwehr und Polizei gab. Die beiden weiteren Verbotszonen befanden sich in Schöneberg und auf dem Alexanderplatz.
Feuerwehrleute, Polizisten und Passanten bereits vor Silvester mit Böllern attackiert
Gründe für die Verbotszone auf einem Teil der Sonnenallee und Nebenstraßen waren sowohl gefährliche Situationen in der Silvesternacht in den vergangenen Jahren als auch Demonstrationen propalästinensischer Gruppen in Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) wollten am frühen Abend eine Polizeiwache in der Sonnenallee besuchen.
Nach Einbruch der Dunkelheit waren in vielen Stadtteilen Berlins Knaller auf den Straßen zu hören. Auch einzelne Raketen wurden abgeschossen.
Bereits in den Tagen vor Silvester hatte es erste Randale und Angriffe auf Feuerwehrleute und Polizisten gegeben. Auch unbeteiligte Passanten wurden mit Böllern beworfen. In Krankenhäusern wurden erste Patienten mit Böllerverletzungen behandelt.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa