Obdachlosen-Camps: So will das Ordnungsamt gegen Lärm und Sperrmüll vorgehen

Berlin - Immer wieder beschweren sich Anwohner über Obdachlosen-Camps auf Berliner Straßen oder in Grünanlagen. Der Bezirk Pankow will mit einer neuen Strategie dagegen vorgehen.

Wohnungslose Menschen im öffentlichen Raum führen häufig zu Unmut bei den Anwohnern.
Wohnungslose Menschen im öffentlichen Raum führen häufig zu Unmut bei den Anwohnern.  © Paul Zinken/dpa

Unmut erzeugen laut einer Mitteilung des Bezirksamtes vor allem die Vermüllung öffentlicher Orte und auch die, insbesondere bei warmem Wetter, eintretende Geruchsbelästigung.

In Pankow sind demnach regelmäßig die Schönhauser Allee unter dem Viadukt, der S-Bahnhof Greifswalder Straße und verschiedene Grünanlagen wie beispielsweise der Helmholtzplatz sowie der Blankensteinpark betroffen.

"Obdachlosigkeit ist ein schwerer Schicksalsschlag, von dem leider auch im Bezirk Pankow Menschen betroffen sind. Sichtbar wird dieses Großstadtproblem in der Öffentlichkeit, wenn von Obdachlosigkeit betroffene Menschen ihren dauerhaften Schlafplatz in Grünanlagen oder dem öffentlichen Straßenland finden", sagte Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki.

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Stellt das Ordnungsamt entsprechende Orte fest, werden alle zuständigen Dienststellen informiert. Dann werden den obdachlosen Menschen von Sozialarbeitern der Help-Stiftung Beratung und die Vermittlung von Unterkünften angeboten.

Räumungstermin wird festgelegt

Nehmen die Betroffenen die Unterstützung nicht an, wird ein Termin zur Säuberung des Ortes von Sperrmüll und Unrat vereinbart. Die Obdachlosen bekommen fünf Tage vorher Bescheid, dass sie das Camp räumen müssen.

Im Jahr 2024 war das Ordnungsamt bisher bei 30 entsprechenden Einsätzen auf öffentlichen Straßen aktiv. Bei weiteren zehn Einsätzen in Grünanlagen unterstützten Mitarbeiter des Ordnungsamtes das zuständige Straßen- und Grünflächenamt.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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