Berlin - Wegen des jüngsten Reizgas-Angriffs mit etlichen verletzten Schülern ist die Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau erneut in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Der Schulleiter will nun Konsequenzen ziehen.
Erst Ende vergangener Woche hat Engin Çatik (38) seinen Posten als Leiter der Sekundarschule (7. bis 10. Klasse) übernommen, nachdem seine Vorgängerin von der Schulverwaltung freigestellt wurde. Doch schon jetzt geht es für den neuen Direktor in die Vollen.
Nachdem am gestrigen Donnerstag ein Streit zwischen Heranwachsenden derart eskaliert war, dass es am Ende zwölf Verletzte durch Pfefferspray gab, kündigte der Schulleiter eine umfassende Aufarbeitung des Vorfalls an.
Dem "Tagesspiegel" sagte Çatik, er wolle persönlich in jede Klasse gehen, um klarzumachen, dass der Einsatz von Reizgas eine Straftat sei.
Auch die Lehrer würden den Vorfall in ihren Klassen besprechen, so der 38-Jährige. Für die beteiligten Schüler soll es Konsequenzen geben.
Am Donnerstagvormittag waren ein 15-Jähriger und eine 14-Jährige in der Schule in einen Streit geraten. Laut Polizei berichtete die Jüngere daraufhin ihrem Bruder (15), der auch auf die Friedrich-Bergius-Schule geht, von ihrem Mitschüler beleidigt und geschubst worden zu sein.
Schule immer wieder wegen Gewalt in den Schlagzeilen
Daraufhin ging der Bruder in der Pause zu dem Mitschüler und sprühte diesem unvermittelt Reizgas ins Gesicht. Nach dem Angriff verließ er das Schulgebäude.
Elf Schüler litten nach der Attacke an Atembeschwerden und Augenreizungen, die vor Ort von Sanitätern versorgt wurden. Der angegriffene 15-Jährige musste ins Krankenhaus. Viele Schüler wurden nach dem Vorfall von ihren Eltern abgeholt.
Auf den neuen Schulleiter Engin Çatik wartet keine leichte Aufgabe. Im November 2024 veröffentlichten Lehrkräfte der Friedrich-Bergius-Schule einen Brandbrief, in dem sie über Mobbing, Angst und gewaltbereite Schüler klagten. Der Senat lasse es an Unterstützung fehlen.
Vor dem jüngsten Vorfall war die Berliner Polizei vor rund zwei Wochen an der Sekundarschule im Einsatz. Damals machten Schüler "Jagd" auf einen Mitschüler und drohten, diesen "abzustechen".