Nach Farbanschlag auf Brandenburger Tor: 115.000 Euro Schaden! Was bleibt beim Steuerzahler kleben?
Berlin - Das Brandenburger Tor soll nach der Farbattacke von Klimaaktivisten vor rund sechs Wochen für die weitere Reinigung mehrere Tage lang eingerüstet werden.
"Wir haben jetzt ein Verfahren gefunden, von dem wir relativ sicher sind, dass es funktionieren wird", sagte die Geschäftsführerin der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), Birgit Möhring, bei einer Pressekonferenz am Brandenburger Tor am Montag.
Dazu werde eine Art Paste aufgetragen, die zunächst einziehen müsse und anschließend abgewaschen werde. "Es kann sein, dass wir dieses Verfahren mehrfach wiederholen müssen", sagte Möhring.
"Dazu werden wir das Brandenburger Tor einrüsten." Allerdings nicht komplett, es soll möglich bleiben, während dieser Reinigungsmaßnahmen durch das Tor zu laufen.
Den genauen Zeitraum wollte Möhring nicht nennen, auch um mögliche Störer nicht auf den Plan zu rufen.
Finanzsenator Stefan Evers (44, CDU) ergänzte, es sei geplant, dass das Reinigungsverfahren fünf Tage in Anspruch nehme. Evers bekräftigte, dass die Verursacher von der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" für die Schäden haftbar gemacht werden sollen.
Sie seien durchaus beachtlich. "Wir reden von einem inzwischen sechsstelligen Betrag, rund 115.000 Euro", sagte Evers. "Nichts davon soll am Ende beim Berliner Steuerzahler kleben bleiben."
Es kann auch ein bisschen teurer werden
"Die ersten Teilrechnungen sind jetzt vorhanden", so der Finanzsenator. Die Namen der Verursacher seien der Staatsanwaltschaft bekannt. "Und über die Staatsanwaltschaft werden wir die auch mitgeteilt bekommen."
Die Ansprüche sollen dann so schnell wie möglich geltend gemacht werden, kündigte er an. "Der Rechtsanwalt ist bereits beauftragt."
Möhring sagte, das Brandenburger Tor sei unmittelbar nach der Farbattacke zunächst mit Heißwasser und Hochdruck gereinigt worden. Die Farbe auf diese Weise zu entfernen, habe leider nur bedingt funktioniert. Anders als von den Klimaschutzaktivisten behauptet, sei die Farbe nicht wasserlöslich gewesen. Der Sandstein, der für das Berliner Wahrzeichen verwendet worden sei, sei relativ grobkörnig und porös.
Wasser dringe dort leicht ein. Wenn das Wasser mit Farbe versetzt sei, bleibe die Farbe im Stein. Lasern sei keine Alternative, weil die Gefahr bestehe, dass die gereinigten Teile dann viel heller würden als der Rest. Möhring betonte, die Beseitigung der Schäden sei insgesamt sehr kostspielig und nannte ebenfalls die Summe 115.000 Euro, ergänzte allerdings: "Es kann aber auch ein bisschen teurer werden."
Mitglieder der Gruppe Letzte Generation hatten am 17. September alle Säulen des Brandenburger Tors mit oranger Farbe besprüht. Die Polizei nahm damals 14 Klimaaktivisten vorübergehend fest.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa