Nach Cyberattacke auf KaDeWe: Tausende Kunden betroffen
Berlin - Mehr als 5000 Datensätze geklaut: Bei einem Cyberangriff auf das Luxuskaufhaus KaDeWe haben sich Hacker Zugriff auf die Daten von rund 4300 Kunden und etwa 850 Beschäftigten verschaffen können.
Das geht nach Angaben eines Sprechers der Berliner Datenschutzbeauftragten aus einem Abschlussbericht des Unternehmens zur Datenpanne hervor.
Diesen habe die KaDeWe Group vor wenigen Tagen übermittelt, sagte der Sprecher am Dienstag. Damit habe die Behörde zum ersten Mal konkrete Zahlen zu dem Angriff erhalten. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet.
Da Doppelungen bei der Liste der Kundinnen und Kunden möglich seien, handele es sich um ungefähre Zahlen, erklärte der Sprecher. "Konto- oder Kreditkartendaten sollen nicht betroffen sein."
Unklar sei noch, ob es auch um Daten von Inhabern der Kundenkarte KaDeWe Loyalty Card gehe. Die Datenschutzbeauftragte werde nun die Informationen prüfen. Dabei gehe es auch um die Frage, ob alle Betroffenen informiert worden seien.
Bedrohung durch Cyberkriminalität in Deutschland deutlich gestiegen
Nach früheren Angaben des KaDeWe erfolgte der Angriff auf die IT-Systeme in der zweiten Novemberwoche 2023, um das Kaufhaus zu erpressen. Kontodaten von Kunden seien nicht betroffen gewesen, hieß es damals.
Die Polizei leitete nach einer Strafanzeige durch das Kaufhaus ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter Erpressung ein
Hackerangriffe auf Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen gibt immer wieder. Teils wurden dabei Verwaltungen tagelang digital lahmgelegt.
Laut einem Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik ist die Bedrohung durch Cyberkriminalität in Deutschland deutlich gestiegen.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa